Astra-Team Gochs neues Konzept für die Jugendarbeit

Goch · Ihre Bewährungsprobe „Ferienspaß“ haben sie bestanden. Und auch für den Alltag haben Peter Mantel, Philip Gralla und Stefan Kunz schon viele Ideen.

 Peter Mantel (links) und Philip Gralla bilden zusammen mit Stefan Kunz (nicht auf dem Foto) das Betreuer-Trio.

Peter Mantel (links) und Philip Gralla bilden zusammen mit Stefan Kunz (nicht auf dem Foto) das Betreuer-Trio.

Foto: Anja Settnik

Es hat lange gedauert, bis die Stadt das verlangte neue Konzept für die Gocher Jugendarbeit liefern konnte. Sowohl, was die Örtlichkeit, als auch, was das Personal anbelangte, herrschte geraume Zeit Handlungsbedarf. Der externe Fachmann Frank Geldmacher hatte die Bedarfe der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Goch aufgeschrieben, und die Politik hatte den Vorschlägen im vergangenen Jahr zugestimmt. Mehr Personal - auch für die aufsuchende Jugendarbeit - und Investitionen in das Jugendheim, das früher Standortverwaltung der Bundeswehr war. Inzwischen sind fast alle Zukunftsfragen geklärt und die Umsetzung hat begonnen.

Die Koordination der offenen Gocher Jugendarbeit liegt beim Jugendamt - bei Fachbereichsleiter Hermann-Josef Kleinen und Jugendamtsleiterin Judith Boell. Von drei neu eingestellten jungen Männern ist einer vorrangig als Streetworker vorgesehen, also für die aufsuchende Jugendarbeit: Stefan Kunz. Er nahm seine Arbeit in Goch ebenso wie Kollege Philip Gralla bereits im Dezember auf. Im März kam Peter Mantel dazu; alle drei bilden nun das Leitungs-Team im Astra. Bei der Besetzung von Praktikantenstellen sollen vor allem Frauen berücksichtigt werden.

Die Sozialpädagogen haben sich ihre Zuständigkeitsbereiche untereinander aufgeteilt: Gralla ist vor allem für die Arbeit mit den jüngeren Kindern zuständig, Mantel kümmert sich vorwiegend um die Jugendlichen. „Es macht Sinn, diese Gruppen auch räumlich zu trennen. Im Sommer ist das nicht so wichtig, da treffen sich die Jugendlichen meist an anderen Plätzen. Aber im Winter brauchen wir mehr Raum“, erklärt Mantel. Damit ist dann auch angesprochen, wie wichtig der Ausbau des Jugendheims ist. Wie mehrfach berichtet, sind die Nebengebäude ohne Heizung bisher allenfalls in den warmen Monaten zu nutzen. Sie sollen demnächst gedämmt und mit Heizungen ausgestattet werden. Der Rat hat dafür Geld freigegeben.

Was brauchen Gochs Kinder und Jugendliche, insbesondere solche, die nicht in Vereinen und Verbänden aktiv sind? Das sollte eine Sozialraumanalyse ergeben, die Geldmacher im Auftrag der Stadt durchgeführt hat. „Dabei hatte er in den Schulen Fragebögen verteilt. Ganz wichtig ist nämlich, dass die Jugendlichen sich mitgenommen fühlen. Auch wir im Astra wollen das Programm mit ihnen zusammen entwickeln“, sagt Mantel. Angebote am Bedarf vorbei zu schaffen wäre sicher kontraproduktiv. Dann käme der Nachwuchs einfach nicht mehr.

Sehr gerne möchte Musiker Philip Gralla ein Musikprojekt anbieten; Gitarren- und Schlagzeug-Unterricht dürften dazugehören. Die älteren Astra-Besucher werden im Austausch mit Peter Mantel ihr eigenes Programm entwickeln. Und Stefan Kunz hat die Örtlichkeiten im Blick, wo sich Jugendliche treffen, die mehr Aufmerksamkeit benötigen: Parks, Kaufland mit Tiefgarage, das Parkdeck. Der Streetworker sieht nach ihnen, reagiert aber auch auf Hinweise von Bürgern oder Ordnungsamt und vermittelt. Netzwerken sei ganz wichtig. Mittelfristig hoffen die Akteure, dass das Astra von möglichst vielen jungen Gochern wahrgenommen wird. Geöffnet ist es dienstags bis freitags von 15-20 Uhr.

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