Goch Heute beginnt der Prozess um den getöteten 24-jährigen Weezer

Goch · Mutmaßlicher Hagener Täter (33 Jahre) muss sich vor dem Landgericht Münster verantworten. DNA-Abgleich war erfolgreich.

 Im Juli barg die Polizei das Auto mit dem Weezer aus dem Dortmund-Ems-Kanal in Münster.

Im Juli barg die Polizei das Auto mit dem Weezer aus dem Dortmund-Ems-Kanal in Münster.

Foto: Polizei Münster

Die Nachricht hatte im Juli vergangenen Jahres nicht nur Niederrheiner erschreckt: Ein 24-jähriger Weezer, Andy A., war tot aus dem Dortmund-Ems-Kanal in Münster gezogen worden. Schnell war klar, dass es sich nicht um einen Unfall handelte: Der Mann war zunächst erstochen und dann in seinem Fahrzeug versenkt worden. Gegen den tatverdächtigen 33-Jährigen aus Hagen wird heute vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Münster das Verfahren eröffnet.

Dem Mann wird vorgeworfen, am 14. Juli in der Nähe von Lüdenscheid den Weezer mit einem Klappmesser erstochen zu haben. Den Leichnam soll er anschließend in einem Mietwagen nach Münster gebracht und ihn dort, auf der Rückbank liegend, mitsamt dem Auto im Kanal versenkt haben. Dem Mann werden noch weitere Taten zur Last gelegt, unter anderem versuchter Raub, räuberische Erpressung und Körperverletzungsdelikte.

Die Ermittlungen stockten zunächst, weil entscheidende Hinweise fehlten. Erst zwei genetische Fingerabdrücke, also DNS-Spuren, führten die Ermittler letztlich auf die Spur des Verdächtigen. Fremdspuren im Auto des Opfers, die mit der Analysedatei des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamtes abgeglichen wurden, brachten schließlich den entscheidenden Hinweis.

Der Mann war bereits im Juli wegen anderer Taten festgenommen worden. In der Wohnung des Hageners fand die Polizei dann noch DNA auf einem Springmesser, die zu den Spuren in der Kartei und im Auto passten. Seit Oktober scheint der Schuldige gefunden. Wo Andy A. getötet wurde, was genau geschah und welches Motiv sich hinter der Bluttat verbirgt, blieb jedoch zunächst unklar. Der junge Mann, der ein Kind mit einer Weezerin haben soll, trug sich anscheinend mit dem Gedanken, nach Leverkusen überzusiedeln.

Für die Verhandlung sind acht Prozesstage angesetzt.

(nik)
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