Kalkar Trödel, Bücher und altes Handwerk

Kalkar · Der Herbstmarkt in Kalkar bot wieder ein vielseitiges Angebot. Dei sonnigem Wetter war die Innenstadt den ganzen Nachmittag über bestens gefüllt. Auch die Geschäfte hatten ihre Pforten geöffnet.

 Herbstmarkt in Kalkar: Viele Menschen feierten am Sonntag das Stadtfest in der Innenstadt.

Herbstmarkt in Kalkar: Viele Menschen feierten am Sonntag das Stadtfest in der Innenstadt.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)

Morgens zeigte sich das Wetter noch  durchwachsen, aber als gegen 13 Uhr der Trödel- und Handwerkermarkt begann, kam die Sonne durch. Viele Besucher – etliche  mit dem Fahrrad – nutzten den schönen Herbstsonntag für einen Bummel durch die Kalkarer Innenstadt. Auf dem Markt boten Händler ihren Trödel an: Da gab es Spielzeug, Kleidung und Schuhe, Antikes wie alte Fotoapparate, Mörser aus Messing und Porzellan, Schmuck in vielen Variationen und so manche Rarität: Ein Händler verkaufte zwei komplette Golfausrüstungen, ein anderer einen Thermomix mit Anleitung, van Goghs „Sonnenblumen“ als Stickbild mit Rahmen für 38 Euro und ein Micky-Maus-Telefon gab es auch.

Trödel  hatten auch die Ehrenamtler der Calcarer Tafel gesammelt. „Wir verkaufen das hier, der Erlös kommt der Tafel zugute“, erklärte Angelika Schulz, stellvertretende Vorsitzende. Rund 60 bis 70 Kunden besuchen die Tafel, wenn sie zwei Mal in der Woche geöffnet hat.

Rund um die Kirche waren  Bücherstände aufgebaut. Ein Taschenbuch kostete vier, fünf Taschenbücher 15 Euro. In der Bücherei waren weitere Schnäppchen zu machen: Dicke Bücher 1 Euro, dünne 50 Cent. Außerdem gab es dort in der Cafeteria eine reichhaltige Kuchenauswahl, einen Missio-Stand und den Stand des „Strickkreises“. „Der besteht schon seit über 50 Jahren“, erzählte Gerda de Klein, die selber seit 17 Jahren dabei ist. Zurzeit gehören der Gruppe, die ihre Handarbeit für den guten Zweck verkauft, zwölf Frauen im Alter von 50 bis 87 Jahren an.

Besonders gut besucht waren die Stände der niederländischen „Ambachtengroep“, die altes Handwerk präsentierte. Da zeigte ein Korbflecher, wie aus Weidenruten ein Einkaufskorb entsteht, ein Leder-Handwerker fertigte ein Armband und eine Frau in niederländischer Tracht buk „Kniepertjes“, dünne holländische Kekse. Kinder durften hier Holzschmetterlinge und Holzbilder bemalen. Dirk Zwaan, Sprecher der Handwerkergruppe, erklärte die alte Art der Senfherstellung. „Senfkörner und Essig werden in einer Schale eingeweicht, dann lässt man in der Masse eine schwere Glaskugel kreisen.“ Er zeigte die Herstellung in einem Gefäß mit Kugel aus dem Jahr 1920. „Damit hat meine Oma schon Senf gemacht“, sagte er.

Der Duft von Schinken am Stand von „Schinken Arntz“ zog viele Liebhaber von Wurstwaren und Hausmacher Spezialitäten an. „Unser luftgetrockneter Knochenschinken ist eine Spezialität“, sagte Susanne Arntz. In dem Familienbetrieb wird selbst geschlachtet und gewurstet. „Wir wissen noch, was drin steckt. Immer mehr Leute greifen auf Altbewährtes zurück.“ Wem mehr der Sinn nach Süßem stand, der konnte Poffertjes oder Crepes bekommen. Und auch die Waffeln vom „Weltladen“ luden zum Probieren ein. „Wir unterstützen den fairen Handel in der Welt“, sagte Hildegart Minten, Vorsitzende der Eine-Welt-Gruppe e.V. Kalkar. Das Ladenlokal zieht Anfang 2020 um auf die Monrestraße 10 und erhält dann auch eine neue Homepage.

Für den Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreis verkaufte Beate Busch, Niederlassungsleiterin Rheinland-Ruhr, Trödel und Handwerk aus Kolumbien. „Wir unterstützen ein Schulprojekt dort. Ein Klassenzimmer für Kinder im Grundschulalter kostet 3500 Euro“, erklärte sie.

Auch die Geschäfte waren geöffnet, so mancher Händler lockte mit Sonderangeboten. Die Stadt war voll und in den  Restaurants und Cafés genossen die Besucher die herbstlichen Sonnenstrahlen.

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