Uedem Heimatverein Uedem stellt Vortragsprogramm vor

Uedem · Das gemeinsame Vortragsprogramm der Volkshochschule Goch-Uedem und des Heimat- und Verkehrsvereins lautet wie folgt:

"Gräberfeld Kalbeck"

Das große bronze- und eisenzeitliche Gräberfeld liegt im Kalbecker Wald nahe dem Schloss Kalbeck. Die Lage ist charakteristisch für Gräberfelder dieser Perioden: auf weniger fruchtbaren Böden wie Sanden oder Dünen lagen sie abseits der damaligen Siedlungen. In Kalbeck wurden seit dem 19. Jahrhundert bis 1932 mehr als tausend Gräber geborgen und die Funde auf Museen in Utrecht, Leiden, Berlin, Köln, Krefeld, Goch und Kalbeck verteilt. Das Gräberfeld von Kalbeck gehört zu den großen Gräberfeldern am Niederrhein, vergleichbar mit solchen aus Rheinberg, Duisburg und Wesel-Diersfordt.

"In meinem Vortrag sollen die kulturlandschaftliche Einbindung, die Geschichte der Grabungen verdeutlicht, die Auswertungen der Funde und die Stellung in der Geschichte der Metallzeiten am Niederrhein dargestellt werden", sagt Claus Weber vom Landschaftsverband Rheinland (LVR). Termin ist der 24. Oktober, 19.30 Uhr, Bürgerhaus Uedem.

"Der Gochfortzberg und seine Geschichten"

Südlich von Uedem ist das Gelände von Stauchmoränen der letzten Eiszeit geprägt. Zwischen Uedem und Kervenheim erheben sich mehre Kuppen, deren höchste Erhebung der Gochfortzberg ist. Der Gochfortzberg ist ein wenig bekannter geheimnisvoller Ort im Kreis Kleve. Bekannt wurde dieser Berg 1987 durch den Fund eines fossilen Skeletts, dem Wal von Kervenheim. Wenig bekannt sind die Sagen und Geschichten aus grauer Vorzeit, die sich um diesen Berg ergeben. Archäologische Funde verweisen auf die besondere Bedeutung dieses Berges. Rätselhaft sind die Hohlwege. Stillgelegte, verwilderte Sand-und Kiesgruben belegen eine Nutzung des Berges, vor allem in der frühen Nachkriegszeit.

Bernhard Kibilka, Bürgerhaus Uedem, 16. November, 19.30 Uhr.

"Die Keppelnsche Landwehr"

Landwehren gehören zu den bedeutenden archäologischen Denkmälern des Mittelalters. Ihre Errichtung steht im Zusammenhang mit der territorialen Entwicklung der rheinischen Grafschaften und späteren Herzogtümern. Zu diesen historischen Zeugnissen gehört die Keppeler Landwehr, die die Grenze zwischen den Grafschaften Kleve und Geldern markierte. Ihre Funktion ist nicht nur eine militärische, vielmehr sollten die gestaffelten Wall-Graben-Anlagen, die bewirtschaftete Flächen von Bauern und Bürgern vor feindlichen Übergriffen schützen. An eigens angelegen Durchlässe an Handelswegen wurde Zoll erhoben. Sie waren durch Schlagbäume mit Ketten und Schlösser gesichert. Landwehren dokumentieren nachhaltig die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verhältnisse im Mittelalter und sind ein unverzichtbares Zeugnis der Menschheitsgeschichte im Rheinland.

In dem Vortrag wird über die historischen Entwicklungen der Landwehren, im speziellen über die Keppeler Landwehr zu berichten sein, aber auch über den Aufbau, die Erbauer und die Nutzungen. Auch ein Ausblick auf die denkmalpflegerischen Belange und die Problematik der Erhaltung wird angesprochen.

Wolfgang Wegener (LVR), Bürgerhaus Uedem, 18. April, 19.30 Uhr.

Der zweite Teil des Programms folgt in den kommenden Tagen.

(RP)
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