Goch-Pfalzdorf Hauptschule: Für Spannung ist gesorgt

Goch-Pfalzdorf · Die Zukunft der Gemeinschaftshauptschule St. Martin in Goch-Pfalzdorf ist weiter offen. Die Diskussion um eine mögliche Schließung wird immer emotionaler. Auch die Abstimmungen werden immer enger.

 Was wird aus der Gemeinschaftshauptschule St. Martin in Pfalzdorf? Die mögliche Schließung im Jahr 2017 ist offenbar sehr umstritten.

Was wird aus der Gemeinschaftshauptschule St. Martin in Pfalzdorf? Die mögliche Schließung im Jahr 2017 ist offenbar sehr umstritten.

Foto: Gottfried Evers

Es war mehr ein symbolischer Beschluss, der zwar keinerlei bindende Wirkung hatte, aber deutlich machte, wie umstritten das Thema "Schließung der Hauptschule Pfalzdorf" ist. Im Schulausschuss zählte der Vorsitzende Dieter Kirchberg (BFG) gleich mehrfach nach, um dann am Ende festzustellen: Es gab eine Pattsituation. 9:9 lautete das Ergebnis. Damit hatte der Antrag auf Schließung der Pfalzdorfer Hauptschule keine Mehrheit. Ein Votum wie gesagt, das Verwaltung und Politik mehr als Signal verstanden haben. Denn gestern Abend wurde erneut über das Thema beraten, auch der Beschluss dort hatte lediglich empfehlende Wirkung. Die endgültige Entscheidung fällt im Rat.

Wie berichtet, gibt es einen Antrag von BFG und SPD die Pfalzdorfer Hauptschule im Jahr 2017 zu schließen. Dass es jetzt zum Patt kam, lag daran, dass die FDP nun auch für die Fortführung der Schule ist, zudem fehlte die ZIG, die für eine Schließung ist, in der Sitzung.

Die CDU-Politikerin Katharina Verhoeven-Scholz hielt noch einmal einen flammenden Appell für den Erhalt der Schule. Sie verwies darauf, dass sich die Schulkonferenz einstimmig gegen die Schließung ausgesprochen habe und wollte wissen, wie das berücksichtigt werde.

Hermann-Josef Kleinen von der Stadtverwaltung erläuterte, dass es allein Sache der Bezirksregierung sei, wie das Votum einer Schulkonferenz in die Entscheidung einbezogen werde. Die Nachfrage der CDU-Frau, was man denn durch die Schließung einspare, brachte SPD-Mann Klaus-Dieter Nitukowski auf die Palme: "Wir treffen die Entscheidung rein aus pädagogischen Gründen, es geht da nicht um finanzielle Dinge", sagte er, hier solle kein Eindruck erzeugt werden, man spare auf Kosten der Kinder.

Kleinen rechnete vor, dass die Kommune 450 000 Euroeinsparen würde, wenn auch das Gebäude verkauft würde, ansonsten läge man bei rund 100 000 Euro. Einen Interessenten für das Gebäude gebe es aber noch nicht.

Von Schulrätin Angelika Platzen wollte Katharina Verhoeven-Scholz wissen, ob denn gesichert sei, dass die Kinder, die von Pfalzdorf auf die Gustav Adolf Schule wechseln, auch in ihrem Klassenverband bleiben. "Ziel ist bei einer Auflösung immer, dass die Kinder in ihrer vertrauten Klasse bleiben und auch ihren Lehrer behalten", erläuterte die Schulrätin. Allerdings könne es einmal sein, dass der Lehrer nicht mit an die schule wechsle und zudem die Frage sei, ob auch alle Kinder mit an die neue Schule kommen. "Wenn Eltern ihre Kinder woanders anmelden und die Zahl zu klein für eine eigen Klasse wird, müssen die Schüler verteilt werden", so Platzen.

Dieter Nikutowski sagte, dass man die Augen nicht vor der Realität verschließen dürfe. Die Schließung der Schule werde in einigen Jahren ohnehin nicht zu verhindern sein. In spätestens zwei bis drei Jahren werde es nicht mehr die erforderlichen 18 Anmeldungen geben. daher müsse man schon jetzt die Weichen stellen.

"Ich würde mir wünschen, dass die Eltern in ihr Kind investieren und nicht in ein Schulgebäude." So sah es auch Hildegard Fielenbach-Hensel. "Kinder, die jetzt in Pfalzdorf angemeldet werden, werden ihre Schulzeit da nicht beenden können."

In der emotionalen Diskussion wies Franz van Beek darauf hin, dass niemand Angst vor der Gustav Adolf Schule haben müsse. "Ich lade jeden ein, sich einmal bei uns umsehen. Bei uns kann man sich wohlfühlen", sagte der Rektor. Raumproblem durch die neuen Schüler aus Pfalzdorf werde es nicht geben.

(RP)
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