Goch Grammophon und Tagespflege

Goch · Menschen sollen durch einen teilstationären Pflegedienst bei der Betreuung alter Menschen entlastet werden. Ab Montag gibt es dieses Angebot auch bei der Diakonie in Goch. 14 Plätze stehen dort täglich zur Verfügung.

Die Tagespflege bei der Diakonie des Evangelischen Kirchenkreises in Goch beginnt am Montag. In den neuen Räumen stehen insgesamt 14 Plätze vornehmlich für Demenzkranke zur Verfügung. Gleich zum Start gibt es zwölf Anmeldungen aus Goch und dem weiteren Umkreis. "Das erste Ziel ist die Unterstützung pflegender Angehöriger", erklärt Hans van Nunen, Geschäftsführer der Diakonie. Wie das Angebot genutzt wird, hängt letztlich von den Angehörigen ab.

Gedächtnisspiele

"Die Tagespflege spricht Menschen mit Einschränkungen an, die den Tag allein zu Hause nicht mehr geregelt bekommen", erklärt Angelica Jacobs. Die examinierte Krankenschwester ist die Leiterin des Angebotes in Goch. "Gebucht" werden können bei der Diakonie sowohl einzelne Tage, als auch die ganze Fünf-Tage-Woche. Die "Gäste" sollten die Zeit sinnvoll verbringen und bei Gedächtnisspielen und ähnlichem neues Selbstbewusstsein gewinnen, sagt Jacobs. Was letztlich auf dem Programm steht, hängt von den jeweiligen Personen ab, aber das Team hat schon viele Ideen.

Zwischen 8 und 9 Uhr beginnt das Pflegeprogramm – in der Zeit kommen die "Gäste" mit dem Taxi oder mit Hilfe von Angehörigen zur Diakonie an der Brückenstraße 4. Gemeinsam wird gefrühstückt, bevor dann erste Übungseinheiten gemacht werden. Teils in Kooperation mit dem Museum sollen alte Möbel die mediterran-moderne Einrichtung der Diakonie ergänzen. Einen Anfang haben eine antiquarische Nähmaschine und ein Grammophon bereits gemacht – beide aus Privatbesitz. Die Möbel sollen Erinnerungspunkte für die Demenzkranken setzen, die größtenteils in der Vergangenheit lebten – sie sollen sich ein Stück wie zuhause fühlen.

Ende der Tagespflege ist von Montag bis Freitag jeweils um 16 Uhr. Davor liegen aber noch Mittagessen mit anschließender Ruhephase und weitere Betreuung. "Es ist ein teilstationäres Angebot", erläutert Geschäftsführer Hans van Nunen. Die Angehörigen müssten also nicht das Gefühl haben, ihre Verwandten abzuschieben und könnten sich gleichzeitig etwas Gutes tun.

Ehrenamtliche Helfer

Die Betreuung und den rein pflegerischen Aspekt übernimmt Angelika Jacobs mit vier weiteren Krankenschwestern. Über ehrenamtliche Helfer aus der Kirchengemeinde würde sich die Diakonie dennoch freuen. Je nach Form der "Tagesgäste" bestünde auch noch die Gelegenheit, das Beschäftigungsprogramm auszubauen und zu erweitern.

(RP)
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