Corona und die Folgen Gottesdienst am Bildschirm zu Hause

Die Freie Evangelische Gemeinde Uedem bietet aus gegebenem Anlass eine Gottesdienstreihe als Video-Podcast an. Abruf auf Homepage möglich.

 Prediger Christoph Krause und Hanne Irle (Moderation) – links vorne Tobias Herold, der für den Ton zuständig ist.

Prediger Christoph Krause und Hanne Irle (Moderation) – links vorne Tobias Herold, der für den Ton zuständig ist.

Foto: Markus van Offern (mvo)

. Es ist der vertraute Raum, es sprechen die vertrauten Menschen, nur das Miteinander im Kirchenraum fehlt, ist nicht möglich – wegen des Versammlungs- und Kontaktverbots anlässlich der Corona-Krise. „Es war für uns Neuland und ein großer Sprung ins kalte Wasser“, berichtet Christoph Krause, Pastor der Freien Evangelischen Gemeinde Uedem. Als Mitte März klar wurde, dass Gottesdienste im Kirchenraum wegen der Ansteckungsgefahr für die Besucher nicht mehr zulässig sind, hätten er und sein Vorbereitungsteam sogleich umgeschaltet auf das Angebot zunächst eines Audio-Podcasts, schließlich eines Video-Gottesdienstes. In wenigen Tagen musste recherchiert werden: Wie macht man eigentlich einen Podcast? Was ist rechtlich zu bedenken? Technisch sei man in der glücklichen Lage gewesen, dass die feg Uedem bereits seit längerem den Gottesdienst auf einem Bildschirm im Nebenraum der Kirche überträgt.

„Unsere Gemeinde wächst, wir haben zu wenig Sitzplätze, daher gehen immer etwa 30 Freiwillige in einen Nebenraum und verfolgen den Gottesdienst auf einem großen Bildschirm“, erläutert Krause. Daher war die Grundausrüstung - Kameras und Übertragungstechnik - vorhanden. Neu war natürlich, Gottesdienst zu feiern vor leeren Sitzplätzen. „Es ist schon sehr seltsam, während der Predigt nicht in die Gesichter der Menschen schauen zu können, die zuhören“, sagt der Pastor. Die besondere Situation wird thematisiert. Gerhard Oerter vom Vorbereitungsteam zum Beispiel beginnt mit den Worten: „Schade, dass ich Euch, dass ich Sie nicht sehen kann, aber Verbundenheit findet ja nicht in erster Linie über die Augen statt, sondern über die Herzen.“

Insgesamt drei Video-Gottesdienste fanden schon statt und man kann sie auf der Homepage der feg Uedem abrufen. Schon jetzt kann man sagen, dass das Angebot gut angenommen wird. „300 Zugriffe auf den ersten Podcast, darüber freuen wir uns“, so Markus Bremers, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der feg Uedem. Pastor Krause weist darauf hin, dass es keine Live-Gottesdienste sind. Das habe auch den Vorteil, dass man sie zu Hause am Bildschirm verfolgen kann, wann immer man sich die Zeit dafür nehmen möchte. Die Lieder wurden von der Band bereits im Vorfeld aufgenommen – zum Glück, sagt Krause, denn auch hier müsse ja jetzt der Sicherheitsabstand eingehalten werden.

Die Gottesdienste gehören in eine Themenreihe mit dem Titel „Passion – weiter leben“. Sie begann am 22. März und endet eine Woche nach Ostern, am 19. April. Inhaltlich beschäftigen sich die Gottesdienste mit der Passions-Zeit, mit dem Leiden und Tod Jesu nach Texten aus dem Lukas-Evangelium. „Weiter leben“ ist ein Wortspiel, erklärt Krause. Es enthalte die Ewigkeitsperspektive dadurch, dass Jesus weiter lebt nach seinem Tod und auch uns das ewige Leben eröffnet. „Es meint aber auch: das Leben wird weiter, entfaltet sich aus der Enge heraus zum Beispiel für den Nächsten, weitet sich hin zu Vergebung“, fügt er hinzu. Da die Reihe bereits vor der Corona-Krise konzipiert war, musste sie leicht geändert werden. Zum Beispiel konnte der Gastredner Martin Kreutter am vergangenen Sonntag natürlich nicht kommen, daher stand dieser Gottesdienst unter dem Titel „Leben gewinnen“. Christoph Krause griff in seiner Predigt das auf, was alle Menschen aktuell bewegt und besorgt: die Corona-Krise, und zog den Themenfaden zu Jesus kurz vor seinem Leidensweg, beschrieb seine Angst und die Kraft, die dieser aus dem Gebet schöpfte. Für den Ostersonntag war ursprünglich ein Generationen-Gottesdienst geplant. Auch dieser kann so nicht stattfinden. Pastor Krause zieht aus den ersten Erfahrungen mit dem Video-Gottesdienst ein positives Fazit: „Die Menschen sind dankbar, die Verbundenheit ist geblieben.“

Info: KidsGames-Channel: dies ist ein Angebot der feg Uedem für Kinder. Sie finden darin Spiel-Ideen und Beschäftigungsmöglichkeiten für drinnen und draußen speziell in der Corona-Krise.

Die nächste Gottesdienstreihe nach dem 19. April heißt „Aufbruch – Gebet“. Auch sie wird, wenn erforderlich, als Video produziert.

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