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Goch Gochs DLRG sucht Rettungsschwimmer

Goch · Ein riesiger Verein mit 1200 Mitgliedern, aber genügend Leute für den Wachdienst sind dennoch schwer zu finden. Dabei ist das Ehrenamt spannend, gesellig und macht sich gut im Lebenslauf, wirbt der Vorsitzende Falk Neutzer.

 Einsatzleiter Martin Küsters, Vorsitzender Falk Neutzer und Frederik Bremer, Öffentlichkeitsarbeit (v.l.), suchen Verstärkung fürs Team.

Einsatzleiter Martin Küsters, Vorsitzender Falk Neutzer und Frederik Bremer, Öffentlichkeitsarbeit (v.l.), suchen Verstärkung fürs Team.

Foto: Wagner-DPA (1) / settnik (1)

Die aktuell immer noch frostigen Temperaturen lassen die Vorstellung, man könnte in einigen Wochen zum Schwimmen in einen See springen, geradezu aberwitzig erscheinen. Und doch: Der 1. Mai, in gut fünf Wochen erreicht, gilt traditionell als Start in die Freibadsaison. Bis Niederrheiner sich in ein Strandbad trauen, wird vermutlich noch etwas mehr Zeit vergehen, für die Rettungsschwimmer der DLRG steht die Saison jedoch kurz bevor. Sie planen bereits ihre Einsätze an den Seen von Kessel und Wissel.

Goch: Gochs DLRG sucht Rettungsschwimmer
Foto: Ingo Wagner

Seit Jahrzehnten wacht die Gocher DLRG über die Schwimmer am Wisseler See, irgendwann kam das Badegewässer von Kessel dazu. Was die Schwimmgäste als Selbstverständlichkeit wahrnehmen, ist für den Verein eine immer größer werdende Herausforderung: genügend "Personal" für den Wasserrettungsdienst zusammen zu bekommen.

Falk Neutzer ist der Vorsitzende des 1200 Mitglieder starken Vereins. "Ich bin über die Kinder dazu gekommen, die bei der DLRG Schwimmunterricht hatten." Als Vater und Vorsitzender weiß er um die Problematik: "Junge Leute gehen irgendwann zu Studium oder Ausbildung weg, und dann wird es eng." Denn die Gocher DLRG braucht für ihre vier Wachgruppen etwa 70 Aktive, die sich die Dienste aufteilen. Nicht alle müssen Rettungsschwimmer sein; "wir brauchen auch Helfer, die aufräumen, das Boot reinigen und betanken, Getränke beschaffen und an den Funkgeräten sitzen", erläutert Neutzer. Er möchte damit jeden, der sich für die Arbeit der Lebensretter interessiert, ermutigen, sich der Gruppe anzuschließen. Dreh- und Angelpunkt der Einsatzfähigkeit ist aber natürlich eine hinreichende Anzahl an Rettungsschwimmern. Vom 15. Mai bis zum 15. September wird samstags und sonntags Wache geschoben. Während der Woche müssen der Ferienpark in Wissel und die Stadtwerke Goch als Bad-Betreiber mit eigenem Personal für die Sicherheit sorgen. "Mit 14 Jahren können gute Schwimmer mit der Basis-Ausbildung anfangen. Erste-Hilfe-Kurse und Sanitäts-Lehrgänge gehören dazu, auch den Bootsführerschein kann man machen, um später mit dem Rettungsboot auf den See zu können", erklärt Einsatzleiter Martin Küsters. In den aktiven Dienst wechseln die Rettungsschwimmer frühestens mit 16 Jahren. "Ehrenamtliche Tätigkeit junger Leute wird auch von Arbeitgebern und Universitäten gern gesehen", weiß der Vorsitzende. Wer in seiner Freizeit etwas für die Allgemeinheit tut, zeige damit soziales Engagement und Teamgeist. "Nicht zuletzt entwickelt man Verantwortungsinn und Führungsfähigkeiten." Die meisten Gocher kommen mit dem DLRG wohl in Berührung, weil die Kinder oder Enkel Schwimmen lernen sollen. Das ist über eine Mitgliedschaft in der DLRG besonders günstig möglich. "Wir bieten alles vom Baby- und Anfängerschwimmen bis hin zu Seniorenkursen", berichtet Küsters. Rettungs- und Wettkampfschwimmen natürlich außerdem. Schon Kindergartenkinder werden über die Gefahren im und am Wasser aufgeklärt, und wer mag, kann sich auch dem Team RUND anschließen: Die realistischen Unfalldarsteller mimen Verletzte und unterstützen so Übungen von Polizei, Rettungsdienst und Katastrophenschutz.

Froh sind die Gocher darüber, dass mit dem Schwimmbad in Kessel, wo montags und freitags trainiert wird, die benötigte Wasserfläche zum Üben zur Verfügung steht. Auch die Nachbarstädte Kevelaer und Kleve haben Schwimmbäder, die beide gerade erweitert werden. "Wo Städte die Bäder aus Kostengründen schließen, ist es natürlich schwer, Kinder schwimmen lernen zu lassen", weiß Neutzer.

(RP)
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