Goch Gocher erhält Bundesverdienstkreuz

Goch · Für sein soziales Engagement wurde Wilhelm Verheyen das Verdienstkreuz am Bande verliehen. Der einstige Flügelspieler "mit Torriecher" der Viktoria kümmert sich seit mehr als 50 Jahren um die Belange von Eisenbahnern.

 Wilhelm Verheyen (links), seine Frau Irmgard und Gochs Bürgermeister Karl-Heinz Otto.

Wilhelm Verheyen (links), seine Frau Irmgard und Gochs Bürgermeister Karl-Heinz Otto.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Die Schauspielerin Maria Furtwängler hat es, der Historiker Götz Aly ebenfalls und Gerd Müller und Vitali Klitschko auch. Somit befindet sich der Gocher Wilhelm Verheyen seit gestern als Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande in illustrer Gesellschaft. Im Kolpinghaus wurde ihm die Auszeichnung des Bundespräsidenten Joachim Gauck von Landrat Wolfgang Spreen im selbst gewählten feierlichen Rahmen überreicht. "Ich wollte, dass meine Familie dabei ist und einige Weggefährten aus den vergangenen Jahren", sagte Verheyen nach der Verleihung.

Seit mehr als 50 Jahren engagiert sich der 87-Jährige für die sozialen Belange von Eisenbahnern — und lädt sie dazu notfalls auch schon einmal zur Beratung ins heimische Wohnzimmer ein. In den 60ern war Verheyen im Rahmen dieser Tätigkeit beim Sozialwerk der Bahn, der heutigen "Stiftung Bahn-Sozialwerk" (BSW) aktiv und setzte sich dort für die Betreuung der Eisenbahner, Pensionäre, Hinterbliebenen und Angehörigen ein. "Durch Schulungen und Fortbildungsseminare eignete Wilhelm Verheyen sich im Laufe der Jahre ein hervorragendes Wissen an und setzt dieses zum Wohl der Mitglieder des BSW ein. Außerdem berät er Betroffene, für die er jederzeit telefonisch erreichbar ist und die er in Angelegenheiten der Krankenkassen und Krankenversorgung zu Beratungsgesprächen auch zuhause aufsucht", so Landrat Wolfgang Spreen in seiner Laudatio.

Auf die Frage, warum der gebürtige Asperdener, der nach dem Besuch der Handelsschule zur Reichsbahn ging, dann aber in den Kriegsdienst berufen und kurz vor Kriegsende schwer verwundet wurde, sich schon als junger Mann für andere eingesetzt habe, antwortet Verheyen: "Ich hatte irgendwie schon immer einen Faible für ältere Menschen und wollte ihnen helfen."

Grund genug für seine Freunde und Kollegen beim BSW, sich anlässlich der diamantenen Hochzeit von Wilhelm und Irmgard Verheyen im letzten Jahr zusammen zu setzen und den Ehrenamtler fürs Verdienstkreuz vorzuschlagen. Dabei hätte Verheyen auch gut und gerne einen eigenen Orden für seinen Einsatz bei Viktoria Goch erhalten können. Zum Beispiel für seinen "Torriecher", den der rechts Außen zu seiner aktiven Zeit in der 1. Mannschaft hatte. Bereits 1943 wurde er Mitglied bei den Rot-Schwarzen, war zwölf Jahre Schatzmeister bei den "Alten Herren", anschließend Obmann und seit 1988 Sozialwart des Vereins. Es folgten zahlreiche weitere vereinsinterne Aufgaben, so dass im Jahr 2003 die Ernennung zum Ehrenmitglied erfolgte.

So kommt es, dass Verheyen heute im Besitz mehrerer goldener Ehrennadeln ist, die jetzt Gesellschaft vom Bundesverdienstkreuz erhalten. "Dafür müssen wir erst noch einen geeigneten Platz finden. Vermutlich kommt das Kreuz aber in die Schatulle mit den Ehrennadeln", so der einstige Gocher und Klever Bahnhofsvorsteher. Jetzt ist erst einmal Zeit, sich über die Auszeichnung zu freuen: "Ich bin dem Herrgott dankbar und werde mit meinem Einsatz weitermachen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort