Goch Goch: Letzte Kirmes-Runde der Saison

Goch · Stürmische Herbstkirmes in Goch: Starker Wind und zwischendurch noch stärkerer Regen machten den Besuchern zu schaffen. Und den Schaustellern. Dennoch: Start frei für den letzten Jahrmarkt vor der Winterzeit.

 Einfach freuen – oder angestrengt staunen: Alles ist möglich, wenn's auf der Gocher Herbstkirmes, der letzten der Region, rundgeht.

Einfach freuen – oder angestrengt staunen: Alles ist möglich, wenn's auf der Gocher Herbstkirmes, der letzten der Region, rundgeht.

Foto: Klaus-Dieter STade

Es ist der letzte Termin des Jahres in der Region für die Schausteller vom Verband Kleve-Geldern. In der Vorwoche waren einige von ihnen noch auf der Uedemer Fliegenkirmes zu sehen, jetzt haben sie ihre Wohnwagen und Stände in Goch aufgestellt. Nach ungezählten zurückgelegten Kilometern und einer langen Saison wird für viele des fahrenden Volks damit die Winterpause eingeläutet.

Dabei wollen sie sich in diesem Jahr nicht verabschieden, ohne an der letzten Station ein besonderes Geschenk zu hinterlassen. Kaum jemand weiß, dass sich der Schaustellerverband seit Jahren dafür einsetzt, dass Kindern und Jugendlichen aus dem Gocher Anna-Stift ein kostenfreier Kirmesbesuch ermöglicht wird. Bislang war es dabei so, dass die Einrichtung eine Auswahl an Gratis-Fahrchips erhielt, die dann intern verteilt werden konnte. In diesem Jahr aber hatte Schausteller-Chefin Bettina Hebben eine besondere Idee: "Ich dachte mir, dass es vielleicht ein wenig persönlicher ist, wenn wir die Kinder dazu einladen, einen ganzen Mittag hier zu verbringen und gemeinsam mit uns über die Kirmes zu laufen. Wir wollen damit auch ein bisschen zurückgeben und Dankeschön sagen."

Dabei ist Danke sagen ein gutes Stichwort, denn da mit der Gocher Herbstkirmes auch für Hebben und ihre Kollegen traditionell die Saison endet, ist auch Gelegenheit für eine Bilanz des Volksfestjahres 2013. Hebben, ungewohnt zurückhaltend: "Also an und für sich war das Jahr wohl für die meisten von uns in Ordnung." Es habe verregnete Standorte gegeben, in Kleve hingegen war es in diesem Jahr eher zu heiß, Uedem in der Vorwoche sei gut gewesen, die Wettervorhersage fürs Wochenende in Goch war nicht so prickelnd - Schausteller haben es offenbar nicht leicht. Für Hebben gab es in Goch zur Kirmeseröffnung am Samstag dennoch einen Grund zum Feiern.

Daher war das Fass, das Vizebürgermeisterin Gabi Theissen gekonnt mit oktoberfesttauglichen zwei Schlägen anzapfte, auch von der Schausteller-Chefin persönlich gespendet worden. "Ich habe nämlich heute Geburtstag", so die frischgebackene 48-Jährige, die seit 35 Jahren im Geschäft ist.

Nicht ganz so lange in der Kirmes-Beschicker-Branche aktiv ist Georg Kröll, der im Rathaus seit gut zwei Jahren die Volksfest-Fäden in der Hand hält. Zum Herbstkirmesstart war er zufrieden mit dem Ergebnis: "Ich habe in diesem Jahr das Ganze etwas anders aufgebaut, so dass sich ein schönerer Rundlauf auf Markt- und Klosterplatz ergibt. Es ist dadurch gemütlicher geworden." Zwar hatte kurzfristig noch der Standort eines Geschäftes geändert werden müssen, doch plötzliche Absagen gab es anders als im Vorjahr nicht.

Der Tipp des Experten: "Der fliegende Teppich gefällt mir schon ganz gut mit seinen 27 Metern Höhe. Aber auch der ,Street Fighter' auf dem Klosterplatz ist spektakulär", so Kröll. Bis einschließlich morgen können die Gocher jedenfalls noch überall einsteigen.

(RP)
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