Goch Kopfüber in die Sommerkirmes

Goch · Mehr als 50 Schausteller, sieben Familienunternehmen - und fünf Kinderfahrgeschäfte und locken die Besucher zu Tausenden vier Tage lang in die Weberstadt. Für Georg Kröll ist es die letzte Kirmes als Marktmeister.

Rasante Fahrgeschäfte wechseln sich ab mit eher gemütlichen beim Volksfest namens Gocher Sommerkirmes.

Rasante Fahrgeschäfte wechseln sich ab mit eher gemütlichen beim Volksfest namens Gocher Sommerkirmes.

Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)/Stade,Klaus-Dieter (kds)

Sommerzeit ist Kirmeszeit. Nervenkitzel im Rausch der Geschwindigkeit, Jahrmarktstimmung, riesengroße Teddybären, Zuckerwatte, Luftballons und Kinderlachen auf Karussell-Pferdchen. Die Gocher Sommerkirmes startet am Samstag, 29. Juni und verwandelt vier Tage lang die Innenstadt. „Wie im letzten Jahr stellten wir uns die Frage: wo überhaupt?“, so Marktmeister Georg Kröll im Hinblick auf bestimmte Bauvorhaben am Klosterplatz. Nach wie vor könne die Kirmes aber an altgewohnter Stelle aufgebaut werden, also auf dem Markt, der Mühlenstraße und dem Klosterplatz. Tradition seit vier Jahren ist auch, dass mit der Eröffnung der Kirmes die Gocher Schützenvereine ihr Stadtkönigschießen am Rathausvorplatz austragen. Um 14.30 sammeln sich alle beteiligten Vereine an der St. Maria Magdalena Kirche und ziehen über die Mühlenstraße, den Markt, durch die Voßstraße, Herzogenstraße und Balfourweg bis zum Rathaus. Diesen feierlichen Umzug begleitet in diesem Jahr erstmals der Tambourcorps Asperden.

Am Rathaus übernimmt Bürgermeister Ulrich Knickrehm die Preisverteilung zum Bürgermeisterpokal-Schießen. Die Kirmesbesucher sind eingeladen, dem anschließenden Stadtkönigsschießen zuzuschauen, Sitzgelegenheiten und eine zusätzliche Bewirtung durch die Gaststätte KöPi sind organisiert. Gegen 18 Uhr dann steht der neue „Gocher Stadtkönig“ fest. „Kirmes und Schützenfest gehören zusammen. Das ist eine schöne Verbindung hier in Goch“, sagt Dirk Janssen, Vorsitzender des Schaustelleverbandes Kleve-Geldern. Die offizielle Kirmeseröffnung mit Fassanstich durch den Bürgermeister findet dann gegen 15 Uhr statt, und sogleich beginnt die beliebte „Happy Hour“ mit reduzierten Preisen.

Über 50 Schausteller kommen in die Weberstadt und bauen ihre Buden und Fahrgeschäfte auf. Für die Fans des ultimativen Höhenrauschs plus Highspeed-Kick steht in diesem Jahr der „Booster Formula 1“ bereit. An den beiden Enden eines Riesenarms sind Gondeln installiert, in denen je vier abenteuerlustige Kirmesbesucher Platz nehmen. Der Arm rotiert und erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 110 Stundenkilometern. Wer auf dem höchsten Punkt der Drehung noch die Aussicht genießen möchte, sieht Goch aus 42 Metern Höhe. Weitere Attraktion ist der „Magic Fly“, auch bekannt als „Scheibenwischer“. Sein Betreiber, Markus Schmitz, hat keine weite Anreise, er kommt aus Weeze. Der „Kesseltanz“ ist ein klassisches Rundfahrgeschäft und Stammgast in Goch. Ebenfalls ein Klassiker ist der „Rock-Express“ von Mark Eul, Schatzmeister des Schaustellerverbandes Kleve-Geldern. Ohne Autoscooter ist eine Kirmes nicht komplett, auch dieser Anziehungspunkt besonders für jugendliche Besucher ist vor Ort.

Die Wünsche der ganz Kleinen erfüllen die „Fantastische Reise“, die Flieger vom „Pan American“ oder das „Disneyland“. Auf dem Trampolin „Quarter-Tramp“ ist wiederum die eigene Bewegung angesagt und Spaß sowieso. Wie Georg Kröll mitteilt ist der Weg zwischen Markt und Klosterplatz – also die Mühlenstraße – komplett mit Buden bebaut. Es gibt Imbisse, Ausschank, Verlosungen und auch Verkaufsstände mit Accessoires, Schmuck oder Fahnen. Kirmes-Nostalgiker werden fündig beim Büchsenwerfen, Rosenschießen und Geschicklichkeitsspielen wie Entenangeln oder Automatenwagen.

 Der traditionelle Fassanstich zur Kirmeseröffnung mit Bürgermeister Ulrich Knickrehm (l.) und Schaustellerchef Dirk Janssen.

Der traditionelle Fassanstich zur Kirmeseröffnung mit Bürgermeister Ulrich Knickrehm (l.) und Schaustellerchef Dirk Janssen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Der Montag ist wie gewohnt Familientag mit reduzierten Preisen. Für das Höhenfeuerwerk am Dienstagabend bei Einbruch der Dämmerung ist die Firma Sprengkraft aus Essen zuständig. Für Georg Kröll war es die letzte Kirmes, die er als Marktmeister organisiert hat. Er wechselt innerhalb der Gocher Stadtverwaltung in eine andere Abteilung. Torsten Matenaers, Pressesprecher der Stadt, sprach einen Dank für acht Jahre „zuverlässige, umsichtige und abwechslungsreiche“ Kirmes-Vorbereitung aus. Dem schloss sich Dirk Janssen an und betonte, Kröll habe mit „Herzblut“ und „Enthusiasmus“ dahinter gestanden.

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