Goch Goch im Weihnachtsglanz

Goch · Drei Tage lang lockten die Werbering-Weihnachtsstraße(n) die Massen an : Die Kinder freuten sich auf den Streichelzoo, die Eltern auf Einkaufsbummel bei Glühwein und Musik und die Einzelhändler auf mehr Umsatz.

Die Weihnachtsstraße in Goch 2011
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Die Weihnachtsstraße in Goch 2011

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Der Kommunikationsversuch blieb unbeantwortet. Da halfen dem neunjährigen Bastian weder das nahe bevorstehende Weihnachtsfest, noch die wiederholt vorgetragenen Eselslaute. Das "I-aaa" des jungen Weihnachtsstraßen-Besuchers ignorierte der graue Streichelzoo-Bewohner auf der Steinstraße so, wie man es diesem Huftier nachsagt: vollkommen stur.

Dabei war das Wetter am Wochenende im Gegensatz zur Vorhersage doch noch recht freundlich geworden und der Esel hätte durchaus seinen Unterstand verlassen können. Aber nein, das gern als Schimpfwort missbrauchte Tier mochte nicht. Weihnachtsstraße hin, Werbering her.

Getrübt wurde der Besuch von Bastians Familie auf dem Gocher Weihnachtsmarkt dadurch allerdings nicht. Mit vollen Tüten ging es für die Janssens weiter, zur Ablenkung gab's für den Jüngsten ein Brötchen mit Würstchen — "und Ketchup". Überhaupt erhielt man beim Schlendern durch die Weihnachtsstraßen den Eindruck, dass neben dem obligatorischen Glühwein, den es an einem der rund drei Dutzend Stände sogar von einem speziell gen Goch gereisten Winzer gab, in diesem Jahr vor allem die Speisen hoch im Kurs standen. Von der Erbsensuppe über die erwähnten Grillwürstchen bis hin zum Reibekuchen war eine beachtliche Bandbreite vertreten.

Auch in den Verkaufsbuden selbst wurde so mancher fündig. Ob Deko-Artikel (saisonal oder für den Garten) oder Schmuck, zumindest geguckt wurde überall. Die Stehtische an den Ständen waren teils liebevoll dekoriert, die Tannenbäume mit Schleifen geschmückt, Geschenkpakete hingen an den Baumgittern in der Fußgängerzone und von der Bühne vor dem Rathaus erklangen Weihnachtslieder, dargebracht von Musikgruppen aus Goch und Umgebung.

Lediglich die vereinzelten Bettler, die hin und wieder leicht vor und zurück wippend zwischen den Buden knieten, erinnerten daran, dass trotz Dezember nicht überall die wunderbare Weihnachtswelt vorherrscht.

Und während die Gäste der Werbering-Weihnachtsstraße, die es in diesem Jahr bereits zum dritten Mal gab und die damit ob ihres großen Erfolgs in der Bürgerschaft wohl endgültig den traditionellen Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz selbst abgelöst zu haben scheint, bei dem einen oder anderen Weihnachtslieder mitsummten oder auch -schunkelten, wurde im Laufe des Samstags den ganzen Tag über im Gocher Kastell kräftig mitgesungen.

Die KulTOURbühne hatte erneut zum Workshop vor dem Adventssingen im Rathaus-Innenhof geladen und rund 70 Bürger, so KulTOURbühnenchef und Organisator Helmut Lintzen im Gespräch mit der Rheinischen Post, waren dem Aufruf gefolgt.

Am Abend folgte dann das Konzert und spätestens dann wurden aus den Mitschunklern ganz schnell Mitsinger. So ließ sich das, was sich der Dachverband der Gocher Einzelhändler für das dritte Adventswochenende ausgedacht hatte, mit jenem Satz zusammenfassen, den dessen kleine Weihnachtsengel den Besuchern auf der Straße beim Geschenke verteilen mit auf den Weg gaben: "Frohe Weihnachten wünscht der Werbering Goch".

(RP/rl/jul)
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