Goch Hommersum hat einen neuen Treffpunkt

Goch-Hommersum · Der moderne und begehbare Bücherschrank ist ein Zeichen euregionaler Zusammenarbeit. Dieses neu errichtete Holzhäuschen wurde offiziell eröffnet.

 Modern und praxistauglich: der zweisprachige Bücherschrank.

Modern und praxistauglich: der zweisprachige Bücherschrank.

Foto: Heimatverein Hommersum/Heimaverein Hommersum

Die Länder der europäischen Union sollen stärker zusammenwachsen. Ein hehres Ziel, von dem immer wieder gesprochen wird, das aber in dem kleinen Grenzort Hommersum auch konkret gelebt wird. Sichtbar wird das an der Kendelbrücke in der Nähe der Gaststätte Evers. Hier wird die Zusammenarbeit von Niederländern und Deutschen durch markante Kennzeichen sichtbar: die Masten mit den Freundschaftsflaggen, dem Friedenspfahl des Lions-Clubs, der eigenwilligen Skulptur einer „Grenzkapelle“ und nun auch durch eine begehbare Bücher-Bude, die zudem als Tourist-Info-Punkt genutzt wird. Dieses neu errichtete Holzhäuschen wurde jetzt offiziell eröffnet.

Den festlich-musikalischen Rahmen bildete die Musikgruppe „Harmonie St. Caecilia“ aus Ven Zelderheide/Ottersum. Bürgermeister Ulrich Knickrehm von Goch betonte in seiner Dankesrede, dass hier in Hommersum die Grenze für ein Miteinander der Bürger keine Bedeutung mehr habe.

Ein deutliches Zeichen sei der Standort dieser Bücherbude: lediglich fünf Meter von der Grenzlinie entfernt. Auch wethouder Peperzak, Vertreter des Bürgermeisters von Gennep, Hans Teunissen, freute sich, über diese Initiative der niederländischen und deutschen Bürger, da er eine ausgesprochene Leseratte sei, und deshalb diese öffentliche Möglichkeit an unbekannte Bücher („schön wäre Karl May“) zu kommen, sicherlich nutzen würde. Lesen wäre wichtig, da man dabei viel über Fremdes erfahren würde.

Der von der Firma Holz-Hemmers aus Sonsbeck gebaute Bücher-Schrank wurde von der Stadt Goch im Rahmen der Aktion „Miteinander besser leben“ mit 5.000 Euro finanziell unterstützt, freute sich Antoon Rodoe von Heimat- und Verschönerungsverein Hommersum in seiner Begrüßungsrede.

Ziel sei es auch, den Dorfplatz an dieser Stelle mehr mit Leben zu füllen. Deshalb könne man in der neuen Bücher-Bude nicht nur Bücher (bitte nicht mehr als zwei) mitnehmen bzw. hinbringen, sondern sich auch mit touristischen Unterlagen versorgen. Alles unter dem Aspekt: kultureller Austausch zwischen den zwei Ländern. Aus diesem Grunde gibt’s dort Literatur in deutscher und niederländischer Sprache und die ausgelegten Informations-Blätter weisen interessierte Besucher mit Wander- bzw. Fahrradkarten sowie Prospekten auf die Besonderheiten der Umgebung von Goch und Gennep hin.

Damit der begehbare Bücherschrank immer auf dem aktuellen Stand ist, hat eine Gruppe von Niederländern und Deutschen die Patenschaft dafür übernommen. Sie stehen in engem Kontakt mit dem Tourismusbeauftragten der Stadt Goch und mit der Tourist Info Gennep.

Eine seitlich angebrachte Plakette der Euregio Rhein-Waal bringt es auf den Punkt: „Hier findet euregionale Zusammenarbeit statt.“

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