goch-hommersum Erntedank in Hommersum

goch-hommersum · Rund zweieinhalb Stunden waren die Festwagen und Fußgruppen unterwegs. Anschließend ging’s ins Festzelt.

 Trotz des trockenenen Sommers hatten sich die Wagenbauer viel einfallen lassen, um die Fahrzeuge bunt zu schmücken.

Trotz des trockenenen Sommers hatten sich die Wagenbauer viel einfallen lassen, um die Fahrzeuge bunt zu schmücken.

Foto: Bernd Rave

Besucher dieser Grenzgemeinde haben’s sofort bemerkt: hier war etwas anders. Über der Hauptstraße der „City“ flatterten hunderte von bunten Wimpeln und auf dem Asphalt waren noch die verblassten Markierungen der Marktstände zu erkennen. Wer die Kirche betrat, konnte dort die Lösung finden: eine Kopie der Urkunde, auf der Hommersum vor 900 Jahren zum ersten Mal erwähnt wurde. Die Feier zu diesem Jubiläum lockte im Mai tausende Besucher in die 500-Seelen-Gemeinde – bei strahlendem Sonnenschein. Jetzt im Oktober kamen wieder zahlreiche Gäste, um das traditionelle Erntedankfest mit zu feiern – wieder bei strahlendem Sonnenschein.

Petrus ist also nicht nur ein Hommersumer, er hat sicher auch den Nachnamen „Urselmans“ oder „Arians“ – denn so heißen Tobias I. und Katharina I., das Erntekönigspaar 2018, in wahren Leben. Mit von der Partie war auch das stolze Kinderkönigspaar Michel Boekholt und Tamira van Meegen.

Obwohl dieses Fest bereits seit 1946 zur Hommersumer Geschichte gehört (das sind immerhin 8 Prozent der 900 Jahre), hat es nichts von seinem Charme eingebüßt. 2018 war allerdings mit seinen blütenvernichtenden Trockenzeiten eine echte Herausforderung für die Schmücker der Festwagen. Doch die kreativen Gestalter hatten sofort erkannt, dass auch Früchte sämtliche Farbwünsche erfüllen können: Mais, Äpfel, Zierkürbisse, Nüsse, Zucchini und vieles mehr verwandelten nicht nur die Wagen, sondern auch unzählige Vorgärten und Einfahrten in buntherbstliche Landschaften. Angeführt von einer Reitergruppe, gefühlt hunderten Radfahrern und dem Herold zogen die herrlichen Festwagen der sechs Schmückgemeinschaften mit den jeweiligen Besatzungen und in Begleitung des Hassumer Musikvereins äußerst gut gelaunt kilometerweit durch Hommersum, da das Königspaar weit außerhalb abgeholt werden musste.

Nach rund zweieinhalb Stunden Fahrt kamen die Königspaare mit ihrem Hofstaat und den Mitgliedern der Tanzgruppen wieder im Dorfkern an, um kurz danach ins sonnenerwärmte und voll besetzte Festzelt einzuziehen. Wie schon seit Jahren leiteten Karin und Willi Sanders routiniert und gut informiert durch ein abwechslungsreiches Programm mit Ansprachen, Vorträgen sowie choreografisch anspruchsvollen aber auch krachenden Reigen – getanzt von den Kindergarten- und Schulkindern bis zur Landjugend. Der Tanz der Königspaare mit dem umfangreichen Hofstaat füllte zum Abschluss rasch die Tanzfläche und leitete fast übergangslos den Dämmerschoppen ein, der auch über die Dämmerung hinaus alle Dagebliebenen ausgelassen feiern ließ.

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