Vorschläge gesucht Goch investiert ins Radwege-Netz

Goch · Die Stadt hat den Startschuss für die Erstellung des Radverkehrskonzepts gegeben. Bürger sollen Anregungen liefern.

 Gaben den Startschuss fürs Radverkehrskonzept (v. l.): Bürgermeister Ulrich Knickrehm, Stadtplaner Torsten Kauling und Baurat Dominik Bulinksi.

Gaben den Startschuss fürs Radverkehrskonzept (v. l.): Bürgermeister Ulrich Knickrehm, Stadtplaner Torsten Kauling und Baurat Dominik Bulinksi.

Foto: Marc Cattelaens

Schneller, bequemer und sicherer mit dem Fahrrad ans Ziel kommen, das wollen Verwaltung und Politik den Gocher Bürgern ermöglichen. Grundlage hierfür ist das Radverkehrskonzept, für dessen Erstellung die Stadt nun den Startschuss gab. Bürgermeister Ulrich Knickrehm, Stadtplaner Torsten Kauling und Baurat Dominik Bulinksi stellten im Rathaus die Einzelheiten zu den Planungen, an denen sich auch die Bürger maßgeblich beteiligen sollen, vor.

„Die Diskussion um das Radwegenetz hat eine lange Tradition. Wir haben beschlossen, dass wir fahrradfreundliche Stadt werden wollen. Mit dem Konzept werden wir jetzt die Grundlage dafür schaffen“, sagte Bürgermeister Knickrehm. Das Radverkehrskonzept wird von dem Planungsbüro Via in Köln erarbeitet, im Rathaus betreut der Fachbereich Bauwesen das Projekt. Im Haushalt der Stadt stehen 50.000 Euro für die Erstellung des Konzeptes zur Verfügung. Das ausgewiesene Ziel, erläutert vom Bürgermeister: „Jeder Punkt in Goch soll ohne Beschwernisse erreichbar sein.“

Hierzu soll das Konzept einen Maßnahmenkatalog liefern. „Wir legen hierbei großen Wert auf eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung. Anregungen und Meinungen der Gocherinnen und Gocher zur Radfahrsituation in unserer Stadt sollen und werden einfließen“, betont Knickrehm. Auch aktuell eingebrachte Anträge an den Rat der Stadt Goch, wie der Wunsch nach einem Alleenradweg auf der Strecke der Boxteler Bahn sowie eine mögliche Umgestaltung der Brückenstraße werden im Rahmen der Konzeptplanung diskutiert. Ansonsten will die Verwaltung keine Vorgaben machen. Jeder Bürger soll frei heraus mitteilen, wo er Verbesserungsbedarf sieht, damit diese Ideen ins Konzept einfließen können.

Gelegenheit dafür besteht ab sofort in Form des so genannten Wegedetektivs. Auf der Internetseite www.wegedetektiv.de/goch können punktgenau auf einem Stadtplan Hinweise, Verbesserungsmöglichkeiten, Kritik oder auch Lob geäußert werden“, sagt Dominik Bulinski, Baurat der Stadt Goch. Strecken und Punkte können markiert, Kommentare formuliert und Fotos, etwa von guten Radverkehrsmaßnahmen in anderen Städten, hochgeladen werden. „Je mehr Gocher sich daran beteiligen, umso genauer wird das Meinungsbild, das dann in das Konzept einfließen kann“, so Stadtplaner Torsten Kauling.

Das ist der Zeitplan: Die Bürger können jetzt schon ihre Vorschläge beim Wegedetektiv einbringen. „Je früher das geschieht, desto größer ist die Chance, dass diese auch umgesetzt werden können“, betont Kauling. Der Wegedetektiv soll allerdings langfristig aktiv bleiben. Parallel dazu analysiert die Stadt den Zustand des bestehenden Radwegenetzes – und zwar nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in allen Ortsteilen. Von Mai bis Juni soll das Büro Via dann das Radverkehrskonzept entwickeln.

Im Juni wird ein Runder Tisch mit Vertretern von Polizei, Interessensverbänden, Politik und lokalen Experten eingerichtet. „Im Juni und Oktober wollen wir ein Rad-Café anbieten, in dem ungezwungen über die Radverkehrssituation gesprochen werden kann. Dieses Angebot richtet sich unter anderem an alle aktiven Radfahrgruppen in Goch, die wir ganz besonders einbinden wollen“, sagt Bürgermeister Knickrehm. Danach sollen alle Ergebnisse zusammengefasst und eine Kostenschätzung erarbeitet werden. Ende Dezember soll das fertige Konzept schließlich dem Stadtrat vorgestellt werden. Dann muss die Politik entscheiden, welche Maßnahmen in den nächsten zehn bis 15 Jahren umgesetzt werden.

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