Leiharbeiter-Unterkünfte Gochs Mittel gegen unwürdige Umstände

Goch · Bürgermeister Ulrich Knickrehm möchte die 50 Leiharbeiter-Unterkünfte in Goch als Herbergsbetriebe einstufen. Für sie gelten hohe Anforderungen im Bereich Sanitär und Waschgelegenheiten. Aktuell leben 522 Leiharbeiter in der Stadt.

 Keine Wohnung mehr, sondern eine Herberge: Die Stadt Goch hat für dieses Objekt an der Jakobstraße bereits eine Nutzungsunterlassung ausgesprochen. Weitere Leiharbeiter-Unterkünfte werden folgen.

Keine Wohnung mehr, sondern eine Herberge: Die Stadt Goch hat für dieses Objekt an der Jakobstraße bereits eine Nutzungsunterlassung ausgesprochen. Weitere Leiharbeiter-Unterkünfte werden folgen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Als Bürgermeister Ulrich Knickrehm (BfG) Ende Mai im Haupt- und Finanzausschuss bekanntgab, dass etwa 160 Leiharbeiter in der Stadt Goch wohnen und größtenteils in niederländischen Schlachtbetrieben arbeiten, waren die Lokalpolitiker, was die hohe Anzahl betrifft, erstaunt. Jetzt, rund vier Wochen später, wird das Ausmaß erst so richtig bewusst. Aktuell (Stand: 23. Juni 2020) leben, so gibt es die Stadtverwaltung am Dienstagnachmittag bekannt, 522 (!) Leiharbeiter in zum Teil hygienisch unzureichenden Unterkünften in Goch. Das sind mehr als dreimal so viele wie offiziell angenommen. Dagegen wird die Kommune nun massiv vorgehen. Ihre Lösung: Eine Nutzungsuntersagung für die jeweiligen Wohnungen aussprechen und diese als Herbergsbetriebe einstufen. Ob das auch für andere Kommunen eine Option ist, weiß Knickrehm nicht. Er stehe im Austausch mit den Bürgermeistern aus Emmerich, Geldern und Kleve. Zudem sei die Maßnahme mit Kreis und Land abgestimmt.