Gaesdonck stellt sich der Geschichte Schüler erforschen Biografien

Goch · Die Ergebnisse wurden auf Tafeln gedruckt, die nun im Gymnasium Gaesdonck hängen. Sieben Schüler des Leistungskurses Religion hatten sich zuvor mit dem Leben zweier Kirchenmänner kritisch auseinander gesetzt.

 Mit ihrem Lehrer Mathias Henkel (r.) haben die Schüler die Texte für die Tafeln recherchiert und verfasst. Weihbischof Rolf Lohmann (2.v.r.) lobt das Engagement.

Mit ihrem Lehrer Mathias Henkel (r.) haben die Schüler die Texte für die Tafeln recherchiert und verfasst. Weihbischof Rolf Lohmann (2.v.r.) lobt das Engagement.

Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer

(pbm/cb) Dass das Gymnasium Gaesdonck auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, wird nicht zuletzt im Kreuzgang des Bischöflichen Internats deutlich. Die Fenster sind mit den Wappen und Lebensdaten mehrerer Bischöfe gestaltet, deren Biografie eng mit der Gaesdonck verknüpft ist. Die vielen Facetten einer Persönlichkeit können die Daten und Wappen alleine jedoch nicht vermitteln. Daher hatten die Schüler des aktuellen Abiturjahrgangs Zeit- und Kirchengeschichte erforscht und dabei auch die thematische Auseinandersetzung vor dem Hintergrund der Missbrauchsfälle in den vergangenen Jahrzehnten nicht ausgespart.

Sieben Schüler des Leistungskurses Religionslehre haben die ersten Texte mit ihrem Lehrer Mathias Henkel erarbeitet und auf Tafeln drucken lassen. Die ersten beiden sind nun aufgehängt worden und behandeln die Biografien von Heinrich Maria Janssen und Werner Thissen. Während der ehemalige Hildesheimer Bischof Janssen bereits 1988 starb, hatten die Schüler die Möglichkeit, den emeritierten Hamburger Erzbischof Thissen persönlich zu befragen.

„Uns war es wichtig, in den Texten niemanden vorzuverurteilen, sondern die Geschehnisse sachlich darzustellen. Gemeinsam haben wir wirklich jedes Wort diskutiert“, sagt Schüler Denis Schneiders. Zudem haben die Schüler Fußnoten auf die Tafeln gedruckt, so dass sich alle Aussagen wissenschaftlich belegen lassen. Die Schule wolle sich „kritisch und sachlich“ mit den Persönlichkeiten auseinandersetzen, erklärt Direktor Markus Oberdörster. In einer Zeit, in der Weltpolitik mit der Oberflächlichkeit von Twitter-Nachrichten gemacht werde, wolle man bewusst vermitteln, wie wichtig eine intensive Beschäftigung mit der Geschichte und den handelnden Personen ist.

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