Goch Goch feiert den Herbstkirmes-Auftakt

Goch · Zwei Schläge benötigte Bürgermeister Ulrich Knickrehm beim Fassanstich, anschließend nutzten viele die "Happy Hour" mit vergünstigten Preisen. Dienstagabend gibt es zum Abschluss ein Feuerwerk, tagsüber den Flachsmarkt.

 In 42 Metern Höhe bieten die Gondeln des Fahrgeschäfts "Freak" eine tolle Aussicht rund um die Kirchturmspitze.

In 42 Metern Höhe bieten die Gondeln des Fahrgeschäfts "Freak" eine tolle Aussicht rund um die Kirchturmspitze.

Foto: KLAUS-DIETER STADE

"Die Aussicht in 42 Metern Höhe ist ähnlich wie beim Riesenrad, nur nicht so beschaulich", sagte der Vorsitzende des Schaustellerverbandes Kleve/Geldern Dirk Janßen und meinte damit den "Freak", die Hauptattraktion auf der diesjährigen Gocher Herbstkirmes. Das Fahrgeschäft sei "nichts für schwache Nerven", denn hier werden zwei gegenüberliegende Gondeln an einem Arm in eine vertikale Drehung gebracht - am Ende müssen die Fahrgäste erst einmal sortieren, wo oben und unten ist.

Beschaulicher ging es zu, als Bürgermeister Ulrich Knickrehm mit zwei gezielten Schlägen das erste Fass Kirmesbier anstach. Er freute sich darüber, dass die Kirmes für jeden etwas biete, nicht nur für jene, die den ultimativen "Kick" suchten. Es gibt zehn Fahrgeschäfte, fünf für Kinder und fünf für die Großen. "Hollywood-Star" sei ein schönes Gondel-Karussell für die ganze Familie, so Janßen. Klassiker wie Auto-Scooter und Raupe fehlten nicht. Auch die Kleinen kämen mit dem Kinderflieger und dem einladenden großen Schleifenkarussell auf ihre Kosten. Die Gocher Herbstkirmes sei für den Verband immer ein guter Saisonabschluss. Wie so oft falle er mit dem verkaufsoffenen Sonntag im Oktober zusammen, dem "Mantelsonntag" - dem Termin, an dem die T-Shirts weggepackt und die Mäntel aus dem Schrank geholt werden. "Das ist gut, denn dann sind viele Menschen in der Stadt unterwegs und wir Schausteller freuen uns über zahlreiche Besucher", betonte Janßen. Auch zur Kirmeseröffnung gab es schon einen beachtlichen Besucherstrom, der entlang der Stände auf Markt und Klosterplatz flanierte.

 Bürgermeister Ulrich Knickrehm (l.) und Schaustellerchef Dirk Janssen.

Bürgermeister Ulrich Knickrehm (l.) und Schaustellerchef Dirk Janssen.

Foto: Stade Klaus-Dieter

Neben den Fahrgeschäften bieten noch zahlreiche weitere Stände an, was Kirmes ausmacht: Dosenwerfen, Entenangeln, Losbuden mit überdimensionalen Kuscheltieren, und beim Schießen - heutzutage mit Korken - gibt es als Preis immer noch die traditionelle Rose. Überzuckerte Äpfel, Bananen und Trauben in Schokolade, Popcorn und Zuckerwatte gehören zum Kirmesbesuch ebenso dazu wie Backfisch, Krakauer, Spießbraten und in Goch auch immer die Folienkartoffel mit verschiedenen leckeren Toppings.

Besonderheit und Höhepunkt der Gocher Kirmes im Oktober ist der Flachsmarkt, der am Kirmes-Dienstag parallel in der Stadt veranstaltet wird. Wie Marktmeister Georg Kröll erzählte, hat der Gocher Flachsmarkt eine 170 Jahre alte Tradition. 260 Händler versprechen eine bunte Mischung. "Wir achten darauf, dass auf dem Flachsmarkt wie eh und je hauptsächlich traditionelle Waren angeboten werden. Das sind die echten Hausfrauenkittel, viel Bettwäsche, Decken, gestrickte Socken, Pullover und vieles mehr."

Georg Kröll erzählte, dass der Gocher Flachsmarkt jedes Jahr viele auswärtige Besucher anziehe. Auch die Händler, die kommen, seien "alteingesessen" und mit den Spielregeln bekannt. Am Dienstag früh um sieben geht es los, bei hoffentlich ruhigem Herbstwetter können die Besucher bis 18 Uhr im "Freiluftkaufhaus" Goch nach Herzenslust stöbern. Besonders beliebt seien viele Küchengeräte für die Vorweihnachtszeit, Plätzchenformen, Teigrollen, anderes Küchengerät aus Holz und weihnachtliche Tischdecken.

Der Kirmesbetrieb läuft am Dienstag parallel, was immer auch eine organisatorische Herausforderung bedeute, so Kröll. Für Aussteller und Besucher sei das aber bereits Routine. Wie jedes Jahr gibt es zum Kirmesabschluss am Dienstagabend ein großes Feuerwerk.

(ath)
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