Die Polizei ist jetzt dabei, die Hintergründe des schlimmen Unglücks zu ermitteln. Bisher steht fest, dass der 81-Jährige in einem E-Scooter für Senioren saß und gegen 19.40 Uhr den Bahnübergang überqueren wollte. Zu der Zeit war es stockdunkel und der Niersexpress wollte gerade den Bahnhof in Goch verlassen. Der Lokführer versuchte noch zu bremsen, betätigte die Hupe, doch es war zu spät. Obwohl der Zug noch relativ langsam war, konnte er nicht mehr rechtzeitig zum Stillstand gebracht werden. Der 81-Jährige wurde erfasst und erlitt tödliche Verletzungen.

Eine extreme Situation für den Lokführer, aber auch für die etwa 50 Fahrgäste, die im Zug Richtung Weeze und Kevelaer saßen. Sie mussten erst einmal im Niersexpress bleiben und dort ausharren. Beamte der Bundespolizei betreuten die Passagiere. Schließlich konnten sie in Taxis und Ersatzbussen weiterfahren. Der Zugverkehr war erst einmal für längere Zeit in dem Bereich komplett eingestellt.

Die Bundespolizei geht davon aus, dass es sich um ein tragisches Unglück und nicht um einen Suizid handelt, so ein Sprecher. Der Opferschutz der Polizei Kleve kümmerte sich um die Betreuung der Angehörigen des 81-Jährigen.

Um die Hintergründe zu klären, ist ein spezielles Unfallaufnahme-Team aus Essen hinzugezogen worden. Auch die Polizei Kleve hat die Ermittlungen zur Klärung der Unfallursache aufgenommen. Unter anderem soll untersucht werden, ob die Schranken zum Unfallzeitpunkt unten waren. Danach sieht es momentan aus. Laut Aussagen von Zeugen soll sich der Mann mit seinem E-Scooter wohl nicht im Gleisbett befunden haben. Die Sogwirkung des fahrenden Zuges könne ihn angezogen haben, vermutet die Polizei.

Aber genau um solche Fragen zu klären, sei es wichtig, dass sich Zeugen melden, so Polizeisprecherin Manuela Schmickler. Gerade bei Unfällen mit tödlichem Ausgang komme es darauf an, die Ursache zu ermitteln.

Augenzeugen des Unfalls werden daher gebeten, sich bei der Polizei Goch unter Telefon 02823 1080 zu melden.