Goch Gesamtschule: Eltern vor Entscheidung

Goch · Bei der Elterninformation zur künftigen Gesamtschule blieben viele Plätze frei. Insbesondere Weezer scheuten offenbar die Anreise nach Kevelaer. Anmeldeteam hofft auf viel Interesse an beiden Standorten. Neunzügigkeit weiter fraglich.

 Rund 320 Kinder aus Kevelaer und Weeze kommen als Fünftklässler der künftigen Gesamtschule in Frage. Ein Teil der Eltern informierte sich jetzt in der Mensa des Schulzentrums.

Rund 320 Kinder aus Kevelaer und Weeze kommen als Fünftklässler der künftigen Gesamtschule in Frage. Ein Teil der Eltern informierte sich jetzt in der Mensa des Schulzentrums.

Foto: Gerhard Seybert

Noch zwei Monate, dann werden die Schulverwaltungen von Kevelaer und Weeze wissen, wie groß das Interesse an der im Südkreis neuen Schulform ist. Vom 10. bis zum 13. Februar können Eltern ihre Kinder an der "Gesamtschule Kevelaer-Weeze" anmelden. Die Phase ist der an den übrigen Schulformen vorgeschaltet, damit auch solche Kinder, die eventuell nicht angenommen wurden, noch die Chance haben, sich an einer anderen Schulform zu melden.

An diesem Punkt haben einige der Erziehungsberechtigten, die zur Information in die Mensa im Schulzentrum gekommen waren, den Pferdefuß erkannt: Für Kinder ohne Gymnasialempfehlung (starke Schüler werden vermutlich größtenteils weiter zum Gymnasium gehen) wird es ab 2014 keine Alternative mehr zur Gesamtschule geben. Sollte also jemand nicht aufgenommen werden oder etwa den Schultyp Gesamtschule grundsätzlich ablehnen, wird er die Stadtgrenzen verlassen müssen. Vermutlich Richtung Goch oder Geldern, wo die Anmeldungen zu den Regelschulen später stattfinden. Laut Schuldezernent Marc Buchholz, der bestmögliche Rahmenbedingungen an der Gesamtschule verspricht, hat die Bezirksregierung versichert, dass die Nachbarn Kinder aus Kevelaer und Weeze aufnehmen müssen, wenn sie in ihrer Heimat-Kommune nicht berücksichtigt wurden. Da schwache Schulleistungen kein Grund sind, Kinder nicht aufzunehmen – die Gesamtschule will alle integrieren und individuell fördern – kann es nur einen Grund für ein "Nein" geben: fehlende freie Plätze.

Um die zu vermeiden, hat der Schulträger neun Züge, davon sechs in Kevelaer und drei in Weeze, beantragt. Laut Buchholz gibt es Signale von der Bezirksregierung, eventuell nur sieben zu genehmigen, weil Düsseldorf so große Systeme nicht will. "Wenn sich aber so viele für uns entscheiden sollten, dass sieben Eingangsklassen nicht ausreichen, wird vermutlich eine achte nachträglich bewilligt." Vorläufig hoffen Kevelaer und Weeze jedoch weiter auf neun Züge. Zumal die Schule inklusiv geführt wird, was bedeutet, dass auch behinderte Kinder sie besuchen können. Dann müssen die Klassen etwas kleiner bleiben.

Michael Cuypers als Kopf des Anmeldeteams, dem Vertreter der Realschule, der Haupt- und der Weezer Verbundschule sowie der Nettetaler Gesamtschule angehören, beantwortete den Eltern viele Fragen. Etwa danach, wie sich das Kollegium zusammensetzen wird (bisherige Lehrer der Haupt- und Realschule, Versetzte von auswärts, ganz Junge). Er versicherte, dass versucht werde, die Kinder am jeweils gewünschten Standort unterzubringen. Auswärtige hätten nur dann eine Chance, aufgenommen zu werden, wenn sonst Plätze frei blieben. Nach Klasse acht müssen in jedem Fall alle nach Kevelaer.

Vor der Anmeldephase soll es noch Info-Abende in den Grundschulen der Ortsteile geben.

(RP)
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