Uedem-Keppeln Gebet mit geschwenkten Fahnen in Keppeln

Uedem-Keppeln · Es war ein Gegenbesuch: Nachdem die Böllerschützen aus Keppeln bereits im niederländischen Ravenstein zu Gast waren, zeigten einige Mitglieder der dortigen St.-Barbara-Gilde das sogenannte Fahnengebet. Zuvor hatten die Niederländer bereits im Gottesdienst mitgewirkt und am Totengedenken teilgenommen.

 Die Fahnenschwenker aus Ravenstein.

Die Fahnenschwenker aus Ravenstein.

Foto: BISTUM MÜnster

Wout Heessen erklärte dem Publikum, was es mit dem Fahnengebet auf sich hat: Das Schwenken der Fahnen, begleitet von rhythmischen Trommelschlägen, symbolisiere den Kampf zwischen Gut und Böse. Immer wieder balancierten die Fahnenschwenker die Fahne um ihren Hals, um Arme und Beine als Zeichen dafür, vom Bösen drangsaliert zu werden. Zwischendurch jedoch wurde die Fahne auch über dem Kopf geschwenkt und kunstvoll in die Luft geworfen: "Das symbolisiert das Gebet an den Höchsten", erläuterte Heessen, "Gott wird um Beistand in dem Kampf gebeten. Und selbst in größter Not weiß der Fahnenschwenker, dass er darauf vertrauen kann, dass Gott ihn am Ende wieder aufrichtet." Vor den niederländischen Gästen hatte bereits die St.-Sebastianus-Bruderschaft Keppeln die deutsche Version des Fahnenschwenkens gezeigt. Auch sie hat einen christlichen Hintergrund: Nach einer festen Choreographie wird zum Fahnenwalzer - in Keppeln gespielt vom Musikverein König David - die Fesselung und anschließend die Entfesselung des Heiligen Sebastian nachgestellt. Erinnert wird damit an das Martyrium des im 3. Jahrhundert hingerichteten, ehemaligen römischen Soldaten Sebastianus. Als Mitglied der Leibwache des Kaisers hatte er sich zum Christentum bekannt und war daraufhin zum Tode verurteilt worden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort