Goch Gaesdoncker pilgern zu Fuß nach Kevelaer

Goch · Etwa 700 Schüler sind auf den Beinen, wenn das katholische Gymnasium Gaesdonck in Goch samt Lehrern und Erziehern zur jährlichen Fußwallfahrt nach Kevelaer aufbricht. Dabei handelt es sich keinesfalls um einen üblichen "Wandertag", sondern um eine religiöse Veranstaltung.

Darauf legt nicht nur Spiritual Pater Ulrich Wert. Deshalb war klar, dass auch bei der jetzigen Wallfahrt auf dem Weg gesungen und an Heiligenhäuschen gebetet wurde. Morgens hatte es in der Gaesdoncker Klosterkirche einen Aussendungsgottesdienst gegeben, Höhepunkt des Tages war die Pilgermesse in der Kevelaerer Basilika.

Etwas unzufrieden blickt ein Junge auf seine Füße. "Die tun inzwischen doch ziemlich weh", sagt er bei der Mittagsrast und ahnt, dass er doch besser andere Schuhe angezogen hätte. Sein Freund in Turnschuhen hat keine Probleme. Zwei Mädchen aus der achten Klasse räumen im Gespräch mit der Redaktion ein, dass Wandern nicht gerade zu ihren liebsten Beschäftigungen gehört. "Aber zusammen mit der ganzen Klasse macht es dann eigentlich doch Spaß", sagt Lara.

Und auch Marieluise hat erkannt, dass "es geht, wenn man einmal losgelaufen ist". Dabei haben die Jüngeren noch Glück, weil sie das Ziel nach etwa zwölf Kilometern erreichen, während die Älteren einen Umweg über Wemb nehmen. In Keylaer gibt's für alle Würstchen und Kartoffelsalat, der neue Direktor Jürgen Linsenmaier vertritt den offiziell bereits verabschiedeten Schulleiter Hans-Georg Steiffert.

Wolfgang Winter, der Klassenlehrer der 8 a, macht darauf aufmerksam, dass die Gaesdoncker ihre Zeugnisse einen Tag früher bekommen — schließlich haben sie jeden zweiten Samstag Unterricht und sich damit einen Tag frühere Ferien wirklich verdient. Der letzte Tag im Schuljahr führt stets nach Kevelaer, was für sehr viele Jugendliche ein Heimspiel bedeutet. Ob sie deshalb die Geschichte der Marienwallfahrt parat haben, da ist sich der begleitende Seelsorger nicht so sicher. Über das Pilgern an sich werde aber vorher gesprochen.

Gaesdoncks Internatsschüler kennen übrigens noch eine zweite Wallfahrt aus persönlichem Erleben: Einmal im Jahr findet für sie eine Nachtwallfahrt in die Region statt. In etwas weniger berühmte Wallfahrtsorte wie Marienbaum oder Kranenburg.

(RP)
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