Goch Gaesdonck: Konzert für guten Zweck

Goch · Beim alljährlichen Benefizkonzert des Münsteraner Luftwaffenmusikkorps 3 in der Aula des Gymnasiums Gaesdonck blieben zwar einige Plätze frei, doch mit dem Spendenerlös von rund 3000 Euro waren die Veranstalter zufrieden.

Xaver, ein ungebetener Gast, war dafür verantwortlich, dass viele Stühle auf der Gaesdonck freiblieben. Rund 250 Zuschauer waren zur 17. Auflage des Benefizkonzertes mit dem Luftwaffenmusikkorps 3 in die Aula des Collegium Augustinianum Gaesdonck gekommen. In den vergangenen Jahren waren es meist doppelt so viele — doch Sturmtief Xaver, das pünktlich zum Beginn dieser vorweihnachtlichen Traditionsveranstaltung seinen Höhepunkt erreicht hatte, hielt offenbar viele Zuschauer von einem Besuch ab.

Mit dem Spendenerlös von fast 2 800 Euro durften die Veranstalter am Ende dennoch zufrieden sein. Und auch die Zuschauer, die den Weg zur Gaesdonck nicht gescheut hatten, brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Denn die Musiker aus Münster unter der Leitung von Major Timor Oliver Chadik wussten auch in diesem Jahr wieder zu begeistern. Mit einem bunten Mix — von klassischen Klängen, über Filmmusik und Musical-Welthits bis hin zum schmissigen Marsch — zeigte das traditionsreiche Orchester sein ganzes Können.

Gemeinsam ausgerichtet wurde diese Veranstaltung wieder vom Collegium Augustinianum, das in diesem Jahr von der stellvertretenden Schulleiterin Doris Mann und dem Leiter des Internats, Alois Kister, vertreten wurde, gemeinsam mit der Stadt Goch, die durch die stellvertretende Bürgermeisterin, Gabriele Theissen, repräsentiert wurde, und der Luftwaffe in Kalkar und Uedem, für die der Standortälteste, Brigadegeneral Günter Giesa, anwesend war.

Zwei Stunden kurzweiliges Programm hatte das Luftwaffenmusikkorps 3 seinem Publikum an diesem Abend geboten. Mit der Filmmusik zu "Henry V." von Patrick Doyle oder "Between two rivers" von Philip Sparke gehörten vor der Pause sehr anspruchsvolle Stücke zum Programm. Nach der Pause wurde es dann mit Andrew Lloyd Webbers "Phantom der Oper" oder einem Arrangement aus Bert Kämpfert-Melodien deutlich schmissiger. Mit lang anhaltendem Applaus forderte das Publikum nach dem letzten Stück die Musiker zu einer Zugabe auf. Mit Erfolg — und so stand beim Fliegermarsch, mit dem sich das Musikkorps endgültig verabschiedete, der ganze Saal und klatschte begeistert mit. Und Major Chadik versprach dem Publikum das er mit seinen Frauen und Männern wiederkommen werde. "Trotz der Bundeswehrreform bleibt das Luftwaffenmusikkorps Münster erhalten", so der Dirigent, "und so werden wir auch im nächsten Jahr gerne wieder auf dieser Bühne stehen."

Fast 2800 Euro an Spendengeldern hat das Konzert in diesem Jahr erbracht. Den Scheck entgegennehmen durfte Oberstleutnant der Reserve Roderich Thien, der erste Vorsitzende des Vereins "Lachen Helfen", der zum zwölften Mal die Spendenerlöse aus dieser Veranstaltung erhalten hatte. Der Verein "Lachen Helfen" ist in den 1990er-Jahren aus einer Privatinitiative deutscher Soldaten auf dem Balkan entstanden. Die Angehörigen der ersten Kontingente in Bosnien-Herzegowina und dem Kosovo hatten Spendenaufrufe an ihre Familien, an Schulen und Kindergärten in Deutschland gerichtet, um den notleidenden Kindern in den Bürgerkriegsgebieten des ehemaligen Jugoslawiens ein wenig Freude zu schenken. Heute engagiert sich "Lachen Helfen" in all jenen Ländern, in denen sich deutsche Soldaten und Polizeibeamte im Auslandseinsatz befinden. Zu den Projekten, die der Verein finanziell fördert und unterstützt, gehören zum Beispiel der Bau von Schulen, Kindergärten oder Krankenhäusern.

Der Erlös des diesjährigen Konzertes fließt in den Bau einer Kindertagesstätte in Mazar-e-Sharif. In der nordafghanischen Provinzhauptstadt leisten derzeit noch rund 4000 deutsche Soldaten Dienst.

(RP)
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