Goch Gaby Köster feiert Comeback in Goch

Goch · Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere erlitt Komikerin Gaby Köster einen Schlaganfall. Fünf Jahre später feiert sie mit ihrem neuen Programm Premiere – und das in der Viller Mühle. Organisiert hat das ihr guter Freund Bruno Schmitz.

Gaby Köster - Karriere einer Ulknudel
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Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere erlitt Komikerin Gaby Köster einen Schlaganfall. Fünf Jahre später feiert sie mit ihrem neuen Programm Premiere — und das in der Viller Mühle. Organisiert hat das ihr guter Freund Bruno Schmitz.

Die Nachricht traf 2008 viele wie ein Schock: Gaby Köster, Schauspielerin und Ulknudel, bekannt aus "Ritas Welt" und "Sieben Tage, sieben Köpfe", hat einen schweren Schlaganfall erlitten. "Das kam total überraschend für mich. Mir war gar nicht klar, dass man so etwas auch mit Mitte 40 bekommen kann. Schlaganfälle kennt man ja sonst nur von 90-Jährigen", sagt Gaby Köster heute, fünf Jahre später.

Sie wirkt entspannt, auf ihrem Schoß sitzt Hund "Taxi", zwölf Jahre alt. Wie es ihr mittlerweile geht? "Gut geht es mir, nur ein bisschen aufgeregt bin ich schon, jetzt wo es wieder los geht", gesteht sie. Sogar alte "Showhasen" haben also noch Lampenfieber.

Am Freitag, 25. Januar, startet ihr großes Comeback mit eigenem Bühnenprogramm, den Auftakt dafür hätte sie in Düsseldorf oder Köln vor ausverkauftem Haus spielen können — doch sie hat sich für Goch entschieden. "Ich hatte schon immer eine enge Verbindung zum Niederrhein, mein Vater ist geborener Klever, das macht mich dann wohl zur Halbkleverin", sagt Köster. Ihre Beziehung zur Schwanenstadt geht aber noch weiter. Im Klever Kleinkunsttheater cinque stand sie zum ersten Mal mit eigenem Programm auf der Bühne.

"Das war 1995 — mit 'Die dümmste Praline der Welt'", erinnert sich der Vorsitzende des Theaters, Bruno Schmitz. Kennengelernt haben sich beide 1993 bei der Stunksitzung, drei Jahre lang standen sie dort zusammen auf der Bühne. "Als dann Gabys Solokarriere begann, hat sie mich gefragt, ob ich ihr die ersten Termine besorgen könne", erzählt Schmitz.

Was folgte, ist Geschichte: Die gebürtige Kölnerin wurde eine der bekanntesten Komikerinnen Deutschlands. "Bruno und ich kennen uns schon seit Jahrzehnten. Wir sind Freunde und sehen uns regelmäßig", sagt Köster. Zuletzt beim Deutschen Comedypreis, bei dem sie den Ehrenpreis erhielt. Dass es mit der Auftaktshow gleich das große Comeback bei ihm geben würde, ehrt den Veranstalter. "Wir haben sofort einen passenden Ort gesucht und ihn bei meinem Freund Heinz Bömler gefunden", sagt Bruno Schmitz.

In der Viller Mühle können die Gäste ein abwechslungsreiches Programm erwarten. "Ich werde aus meinem Buch lesen, habe ein paar neue Nummern vorbereitet und etwas vor, dass ich vorher so noch nie gemacht habe: Die Zuschauer können mir Fragen stellen, die ich dann spontan auf der Bühne beantworte", sagt Köster.

Die 51-Jährige erzählt ehrlich über ihren Schlaganfall und die Zeit danach, auch in ihrem Buch "Ein Schnupfen hätte auch gereicht" räumt sie mit Geschichten über sich auf. "Die Menschen fragen mich immer, woher ich die Ausdauer nehme, zu kämpfen. Aber ich sehe mich nicht als Kämpferin, es muss ja nur irgendwie weitergehen", sagt Köster.

Ihr Anliegen sei es, Betroffenen und Angehörigen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind mit ihren Problemen und Erfahrungen. "Wenn ich das geschafft habe, habe ich mein Ziel erreicht", sagt sie. Die Tournee durch ganz Deutschland macht am 17. Februar auch in Kevelaer halt. "So große Touren wie früher mache ich aber nicht mehr", sagt Köster. Auch achte sie darauf, dass es jetzt immer ausreichend Pausen zwischen den Auftritten gebe. "Ich bin zwar eine Chaotin, aber den selben Fehler mache ich nicht noch einmal", so die Kölnerin. Eines, das hat sie sich aber noch nicht abgewöhnen können: "Ab und zu rauche ich nochmal eine", gibt Köster zu. "Aber vielleicht schaffe ich es noch, auch damit komplett aufzuhören." Genügend Kraft scheint sie dafür auf jeden Fall zu haben.

Karten für den Auftritt in der Viller Mühle gibt es in Kleve, Kulturbüro Niederrhein, Nimweger Straße 58 (Tel. 02821 24161), Buchhandlung Hintzen, Hagsche Str. 46-48 (Tel. 02821 26655) sowie in Goch beim Reisebüro am Steintor, Steinstraße 24 (Tel. 02823 7221).

(RP/rl)
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