Goch Freiwillig(e) zentral organisiert

Goch · Seit Anfang des Jahres bietet das Freiwilligen-Zentrum Kleverland jeden Donnerstag auch Sprechstunden in Goch an. Mittlerweile ist daraus eine Anlaufstelle für interessierte Helfer und hilfesuchende Organisationen geworden.

Viele gute Ideen benötigen erst noch die Verknüpfung mit einem Gesicht, um sich bei den Menschen festzusetzen. So verhält es sich scheinbar auch mit dem Freiwilligen-Zentrum, das seit Februar jeden Donnerstag Sprechstunden in Goch anbietet. Viele kennen es, haben darüber gelesen, von Bekannten etwas gehört, doch wer dahinter steckt, und was dort eigentlich gemacht wird, ist noch relativ unbekannt. Zeit also, Licht ins Dunkel zu bringen.

Idee stammt aus den Niederlanden

Die Idee eines Zentrums, das über vielfältige Engagementmöglichkeiten in den Bereichen Soziales, Kultur oder Naturschutz informiert und den Kontakt zu den jeweiligen Organisationen herstellt, kommt aus den benachbarten Niederlanden. "In den 90er Jahren schwappte die Welle dann auch nach Deutschland über", erzählt Norbert Gerding, Mitarbeiter des Trägers Caritasverband, und ergänzt: "Die Absicht war, freiwilliges Interesse gezielt zu fördern." In den Jahren 2003/04 entstand in Kleve dann eine kreisweite Zusammenarbeit, und seit Anfang dieses Jahres gibt es "nicht zuletzt dank des Einsatzes von Bürgermeisters Otto", wie Gerding betont, eben auch die wöchentlich angebotenen Sprechstunden in Goch. "Unsere Kernaufgaben sind Beratung und Vermittlung", so Gerding. Vereine oder Organisationen, die freiwillige Helfer suchen, melden sich ebenso wie diejenigen, die für die Gesuche in Frage kommen. Zentrale Anlaufstelle für beide soll das Freiwilligenzentrum sein. Hier findet jeder hilfesuchende Topf seinen hilfsbereiten Deckel. Und umgekehrt.

Hinter den erfolgreichen Vermittlungen (in diesem Jahr bereits knapp 30) stecken viel Organisation und auch eine Menge Fingerspitzengefühl. Dazu erhält Gerding ebenfalls Hilfe, jene Gesichter, die das Konzept des Zentrums verkörpern und vermitteln. Die beiden Rentner Theo Knips und Helmut Maas zum Beispiel. "Wir sind die Hiwis", sagen sie scherzeshalber, doch da sich beide seit vielen Jahren freiwillig in verschiedenen Bereichen ehrenamtlich engagieren, sind sie viel mehr als das. "Es ist wichtig, die Neuen an die Hand zu nehmen, damit der Start klappt", weiß Knips aus Erfahrung.

"Der zeitliche Rahmen ist sehr unterschiedlich, manche können nur während eines bestimmten Zeitraums, andere dafür regelmäßig", berichtet der ehemalige Schulleiter Maas. Unabhängig vom Aufgabenbereich oder der Zeit weisen die drei immer wieder darauf hin, dass es nicht darum gehe, in Konkurrenz mit Arbeitsplätzen zu geraten oder das private Engagement in Vereinen zu ersetzen. Eine zentrale Anlaufstelle möchte man sein, die in ihrer wachsenden Kartei rund 160 verschiedene Tätigkeiten bei etwa 100 Organisationen bereithält und auf diese Weise beiden Seiten hilft.

(RP)
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