Uedem Die Gemeinde wächst und braucht Raum
Uedem · Die Freie evangelische Gemeinde Uedem plant eine Erweiterung ihres Gemeindehauses für insgesamt 2,2 Millionen Euro. Bevor jedoch ein Bauantrag gestellt wird, sollen die Mitglieder entscheiden.
Wer wächst, braucht mehr Raum – das gilt für Pflanzen, Tiere und Menschen genauso wie für Kirchengemeinden. Während anderswo Kirchengebäude geschlossen werden müssen, weil zu wenige Menschen den Gottesdienst besuchen, hat die Freie evangelische Gemeinde (FeG) Uedem allmählich zu wenige Plätze für die wachsende Zahl ihrer Gottesdienstbesucher. „Wer einen Raum, der bereits zu 85 Prozent besetzt ist, als Erstbesucher betritt, hat sofort das Gefühl: hier ist es voll“, sagt Pastor Christoph Krause. 140 Sitzplätze hat der Gottesdienst-Raum Am roten Berg. 120 Mitglieder hat die Gemeinde.
„Wir erleben ein stetiges Anwachsen der Besucherzahlen, auch viele Nicht-Mitglieder kommen zu uns. Deshalb denken wir schon seit einiger Zeit über eine Erweiterung unseres Gemeindehauses nach“, erklärt Krause. Entschieden ist allerdings noch nichts. Eine offizielle Bauanfrage sei positiv beantwortet worden, derzeit sei man in der Planungsphase. Ein Augsburger Architekturbüro hat bereits Pläne erstellt. Wie Gerhard Hartl von der Arbeitsgruppe „Bauprojekt“ der FeG erläutert, sieht der Entwurf ein Gebäude mit einer Grundfläche von etwa 600 Quadratmetern vor, das an das bisherige Gemeindehaus direkt angebaut wird.
Dazu wird ein Grundstück genutzt, das zwischen dem Gemeindehaus und dem Berghof Am roten Berg liegt und der FeG bereits gehört. Der neue Saal soll etwa 300 Sitzplätze haben, und für die Technik, die moderne Gottesdienste benötigen, gibt es im hinteren Bereich großzügigen Platz. Im Übergang vom alten zum neuen Haus wird ein erweitertes Foyer sein sowie Platz für Toiletten-Anlage und Garderobe. Die Baukosten wurden ebenfalls bereits errechnet, Gerhard Hartl präsentiert alle Zahlen: 2,2 Millionen Euro werden es insgesamt sein. 300.000 Euro werden gedeckt durch Zusagen der Mitglieder der FeG sowie Freunde und Unterstützer. Die restlichen 1,9 Millionen werden mit einer jährlichen Belastung von 106.000 Euro abgegolten. Auch hier habe die FeG bereits Zusagen der Mitglieder in Höhe von 55.000 Euro pro Jahr und Zinseinnahmen in Höhe von 9000 Euro. Es bleibe eine Finanzierungslücke von 42.000 Euro pro Jahr.
„Es ist uns wichtig, dass die Finanzierung nicht unseren normalen Haushalt berührt“, betont Christoph Krause, der sei nämlich ausgeglichen. Da alles in der FeG durch Mitgliederentscheid beschlossen wird, soll auf einer Vollversammlung am 18. November entschieden werden, ob das Bauprojekt überhaupt in Angriff genommen wird. Mindestens eine Zwei-Drittel-Mehrheit ist notwendig. Damit Mitglieder und Öffentlichkeit frühzeitig informiert sind, wurde im Vorfeld ein Sonderheft mit dem Titel „Unser Weg in die Zukunft“ herausgegeben. Hier erfährt der Leser alles über Pläne, Kosten, Arbeitsteam, aber auch viel über die Kirchengemeinde. Pastor Christoph Krause begründet die Tatsache, dass die Gemeinde wächst, mit der Sehnsucht auch des modernen Menschen nach Spiritualität. „Und wir haben die beste Botschaft der Welt“, sagt er über die Inhalte, die sie nicht nur „weitergeben“, sondern mit denen sie die Menschen auch „berühren“ wollen. Den Grundgedanken der Freikirche umfasst er mit dem Wort „Entscheidungskirche“: „Bei uns trifft der Mensch frei die Entscheidung zum Glauben und zur Taufe. Deshalb sind wir eine aktive Gemeinde, weil jeder sich bewusst zu ihr bekennt.“
Mit einem Sommerfest am 23. September am Gemeindehaus, Am Roten Berg 1, stellt die FeG ihr Bauprojekt vor. Begonnen wird um 10 Uhr mit einem Gottesdienst. Zum Festprogramm gehört eine Darbietung des Chors „pro musica“, Reitgelegenheiten, eine Flugvorführung mit Greifvögeln und eine Tombola. Es gibt „Bau-Wein“ vom Winzer, „Bau-Saft“, ein großes Kuchenbuffet und selbstgemachte Flammkuchen.