Goch Flieger in die Saison gestartet

Goch · Nach einem halben Jahr Winterpause hat für die Segelflieger des Luftsportvereins Goch erneut der Flugbetrieb begonnen. Neben einer praktischen Flugausbildung bietet der Verein auch einen Schnupperkurs an.

 Segelflugpiloten des Luftsportvereins vor dem neuen Schulungs-Einsitzer, der "ASK 23". Die langen Wintermonate haben die insgesamt 220 Mitglieder unter anderem für Pflege- und Wartungsarbeiten an den Vereinsflugzeugen genutzt.

Segelflugpiloten des Luftsportvereins vor dem neuen Schulungs-Einsitzer, der "ASK 23". Die langen Wintermonate haben die insgesamt 220 Mitglieder unter anderem für Pflege- und Wartungsarbeiten an den Vereinsflugzeugen genutzt.

Foto: privat

Goch-Asperden Wer würde nicht mal gerne den Niederrhein aus der Luft bewundern? Diesen Traum des Fliegens kann man sich leicht beim Luftsportverein (LSV) Goch erfüllen. Seit Ende März werden in Asperden wieder an jedem Wochenende die Flugzeuge an den Start geschoben und mit der Seilwinde in 400 Meter Höhe gezogen, immer vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.

Selbstverständlich muss das Segelfliegen zuerst geübt werden. Deswegen bietet der LSV eine praktische Ausbildung an. Zu Beginn sind die Schüler mit einem erfahrenen Fluglehrer zusammen in einem zweisitzigen Schulflugzeug unterwegs, in dem alle Instrumente und Ruder doppelt vorhanden sind. "Während der Schüler auf dem vorderen Sitz schon das Gefühl hat, alleine zu fliegen", so LSV-Pressesprecherin Yvonne Heeser, "erklärt der Fluglehrer von hinten die Funktionsweise eines Segelflugzeugs."

Nach etwa 60 bis 80 Starts mit Begleitung darf der Schüler dann zum ersten Mal alleine ran. "In der weiteren Ausbildung werden die Schulflüge zu zweit immer mehr von Übungsflügen in Einsitzern abgelöst. Nach dem allgemeinen Beherrschen des Luftfahrzeugs verschiebt sich der Schwerpunkt der Ausbildung dann weiter auf den Thermikflug", erläutert Heeser. "Zusätzlich legt der angehende Pilot eine Theorieprüfung ab und absolviert seinen ersten Streckenflug auf eigene Faust. Als Abschluss folgen drei Starts mit dem Prüfer der Bezirksregierung. Insgesamt dauert die Ausbildung zum Segelflieger etwa zwei Jahre."

Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein, hat schon Liedersänger Reinhard Mey gewusst. Segelflieger kommen dem nach dem Ausklinken des Schleppseils nahe, dann geht es darum, an Höhe zu gewinnen, erläutert die Fachfrau. Heeser: "Dabei helfen durch die Erwärmung der Sonne auftretende thermische Aufwinde, auch Thermik oder ,Bärte' genannt." Bei Piloten am beliebtesten seien blumenkohlförmige Haufenwolken, da sich unter ihnen meist die besten Aufwinde befinden. Ansonsten suche der Segelflieger nach Bodenmerkmalen wie Waldkanten, Hügeln oder dunklen Äckern, um Aufwinde zu erwischen. Habe er die Thermik gefunden, beginne der Pilot mit dem Fliegen von Kreisen, "er kurbelt in einem Bart". Wenn der Segelflieger genügend Höhe gewonnen habe, könne er diese in Flugstrecke umwandeln, bis er den nächsten geeigneten Aufwind finde. Auf diese Weise ließen sich am Niederrhein mehrere Hundert Kilometer im Segelflug zurücklegen. Besonderen Wert legt der Verein auf die hohe Qualität der Ausbildung seiner Segelflugpiloten. "Neben ständigen Fortbildungen der Fluglehrer und einer angemessenen Infrastruktur der Gebäude wurde der Flugzeugpark modernisiert", so Heeser. Zuletzt wurde Mitte März eine "ASK 23" erworben.

Der Flugbetrieb findet samstags ab 12 Uhr und sonntags ab 9.30 Uhr auf dem Flugplatzgelände an der B 504 in Goch-Asperden statt. Weitere Informationen gibt es an Wochenenden im Vereinsheim und auf www.lsv-goch.de.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort