Goch Finger weg von Blindgängern

Goch · Kevelaer In den Sortimenten der Läden liegen sie wieder aus, die Knaller, Heuler, Raketen, Wunderkerzen und Kanonenschläge. Im Gespräch mit RP-Redakteur Stefan Gilsbach gibt Kevelaers Stadtbrandmeister Heiner Schraml Tipps, damit die Silvesterparty nicht mit Blaulicht endet.

Was war in Kevelaer der schlimmste Vorfall in einer Silvesternacht?

Heiner Schraml In der Nacht auf das Jahr 2000 ist ein Dachstuhl an der Basilikastraße in Brand geraten. Ein Feuerwerkskörper hatte das Dach getroffen, die Ritzen waren noch mit Stroh gestopft. Zum Glück kam kein Mensch zu Schaden.

Trifft die Feuerwehr in Kevelaer zu Silvester besondere Vorkehrungen?

Schraml Ja. Schon seit Jahren ist unser Gerätehaus dann besetzt. Dort wird auch Silvester gefeiert – aber natürlich ohne Alkohol.

Müssen Sie jedes Jahr ausrücken?

Schraml Nein, zum Glück nicht – toi, toi, toi.

In diesen Tagen gibt es wieder Feuerwerkskörper zu kaufen. Welche Ratschläge haben Sie für die Bürger?

Schraml Sie sollten auf das Zeichen der Bundesanstalt für Materialprüfung achten, abgekürzt BAM. Wenn sich kein solcher Hinweis auf der Verpackung befindet, sollten Käufer die Finger davon lassen. Und Kinder sollten Feuerwerkskörper grundsätzlich nicht in die Hände bekommen.

Beliebt ist es, Raketen zum Abschuss in Bierflaschen zu stellen.

Schraml Eine Flasche allein reicht als Halt nicht. Sie sollte in den Schnee eingebuddelt oder, falls kein Schnee liegt, in einen Bierkasten gestellt werden.

Was ist mit den so genannten Blindgängern?

Schraml Die sollte man liegen lassen und auf keinen Fall versuchen, sie wieder anzuzünden.

Wie stehen Sie persönlich zur Silvesterknallerei?

Schraml Früher habe ich auch gerne "geknallt". Wenn man mit Feuerwerkskörpern vernünftig umgeht und die Gebrauchsanweisung beachtet, ist nichts dagegen zu sagen.

(RP)
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