Dorfentwicklung Hülm muss sich gedulden

Der Vermögensbetrieb der Stadt Goch möchte Fördermittel für das neue Feuerwehrgerätehaus in Hülm beantragen. Aus diesem Grunde verzögert sich der geplante Neubau um mindestens ein halbes Jahr.

 Die ehemalige Hülmer Schänke wird derzeit entkernt und danach abgerissen. Auf dem Areal soll das neue Feuerwehrgerätehaus entstehen.

Die ehemalige Hülmer Schänke wird derzeit entkernt und danach abgerissen. Auf dem Areal soll das neue Feuerwehrgerätehaus entstehen.

Foto: Julia Lörcks

Die gute Nachricht vorweg: Der Stadt Goch liegt der Förderbescheid für das geplante Dorfgemeinschaftshaus in Hülm vor. Demnach übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen 250.000 Euro von den insgesamt 969.000 Euro, die für das große Bauprojekt auf dem Schulhof veranschlagt wurden. Das Geld stammt aus dem Förderprogramm „Dorferneuerung“. Die schlechte Nachricht: Beim Feuerwehrgerätehaus müssen sich die Hülmer noch ein bisschen gedulden. Grund dafür ist – wie kann es auch anders sein – ein neues Fördergramm des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung (MHKBG).

Das Thema steht auf der Sitzung des nächsten Bau- und Planungsausschusses, der am Dienstag, 3. März, 18 Uhr, im Rathaus der Stadt Goch tagt. Genauer gesagt möchte Wolfgang Jansen, Geschäftsführer des Vermögensbetriebes, dass der Rat für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Hülm eine Förderung über das neu geschaffene Programm „Feuerwehrhäuser in Dörfern 2021“ beantragt. Mit dem Landesetat sollen Neubauten beziehungsweise Sanierungen von Feuerwehrgerätehäusern in Dörfern bis zu 10.000 Einwohnern mit bis zu 50 Prozent, maximal 250.000 Euro, bezuschusst werden.  „Es handelt sich hier immerhin um eine beträchtliche Summe von einer Viertelmillion Euro“, sagt Jansen auf Anfrage unserer Redaktion. Da die Anträge bis zum 30. September 2020 beim Land gestellt werden können und bis zur Entscheidung über eine Förderung mit dem Projekt nicht baulich begonnen werden darf, ruht das Vorhaben, das im Wirtschaftsplan des Vermögensbetriebes mit knapp 645.000 Euro veranschlagt ist, nun.

Zum Hintergrund: Auf dem Areal der ehemaligen Gaststätte „Hülmer Schänke“ soll das neue Feuerwehrgerätehaus der Löschgruppe Hülm entstehen. Bisher sind die Einsatzkräfte und -fahrzeuge im Kopfbau der Alten Schule beheimatet. Im Frühjahr 2019 hat der Rat 200.000 Euro für Kauf und Abrissarbeiten zur Verfügung gestellt. Seitdem war es ruhig um die für Hülm so bedeutsamen Projekte geworden.

Bis vergangene Woche, als die Stadt Goch mitteilte, dass die Firma Siebers nun endlich mit den Entkernungsarbeiten in der „Hülmer Schänke“ beginnt. Und das tut sie auch. „Die Entkernungs- und die im März folgenden Abrissarbeiten sind nicht förderschädlich“, sagt Jansen auf Nachfrage. Nur mit dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses darf noch nicht begonnen werden. Auf Anfrage unserer Redaktion berichtet Jansen auch über den aktuellen Stand in Sachen Dorfgemeinschaftshaus. „Der Förderbescheid ist da, die Planungen abgeschlossen, der Bauantrag gestellt.“ Der Leiter des Vermögensbetriebes hofft, dass zur Jahresmitte mit den baulichen Ausführungen begonnen werden kann.

Rudolf Verhaag, Vorsitzender des Vereins „Alte Schule Hülm“, ist über die neuen Entwicklungen in seinem Dorf informiert. „Ich kann das schon verstehen. Wenn es die Möglichkeit gibt, an eine Förderung zu gelangen, dann sollte man das auch tun, das entlastet schließlich den städtischen Haushalt“, sagt Verhaag, der für die CDU auch im Rat der Stadt Goch sitzt. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen möchte er nun die Bürger den neuen Sachstand beim Feuerwehrgerätehaus vermitteln. Die Freiwillige Feuerwehr weiß, laut Angaben der Stadtverwaltung, Bescheid.

Verhaag freut es umso mehr, dass es beim Dorfgemeinschaftshaus bald weiter geht. Sein Verein hat sich schließlich vor fast vier Jahren gegründet, mit dem Ziel, die ehemalige Grundschule als Treffpunkt für das Dorf zu erhalten. Und das Dorfgemeinschaftshaus ist genau das, worauf alle seit Jahren warten.

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