Zehn Hunde in Weeze gerettet Feuer in der Tierpension

Weeze · Als die Tür kurz offen steht, schlüpft Monty ganz schnell hindurch. Der Mischling rennt in den Hof und will weiter zu seinem Schlafplatz. Doch der ist nicht mehr da. Denn da, wo Monty und die anderen Vierbeiner geschlafen haben, ragen jetzt nur noch verkohlte Balken in den Himmel.

Brand in Weeze: Hundepension steht in Flammen
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Brand in Weeze: Hundepension steht in Flammen

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Foto: Guido Schulmann

Monty ist immer noch verstört. Kein Wunder schließlich hat es in der Nacht zuvor einen Großbrand in der Tierpension gegeben. Glücklicherweise konnten alle zehn Hunde gerettet werden. Monty war der letzte Vierbeiner, den die Feuerwehr in Sicherheit brachte. Während nach dem Brand einige Hunde jetzt auf andere Stellen verteilt wurden, gehört Monty zu denen, die weiter auf dem Hof bleiben.

"Das ist hier ein herber Rückschlag für uns", sagt Birgit Heisterkamp. Sie betreibt die Anlage seit einiger Zeit, im September hat sie die offizielle Anerkennung als Tierpension bekommen. Da trifft der Brand das Team besonders hart. Für Birgit Heisterkamp steht aber fest: "Der Betrieb soll auch jetzt, so gut es geht, weiterlaufen." Die Hunde sollen in anderen Teilen des Hofes untergebracht, eine Wiese als Freilaufgelände eingezäunt werden. Damit die Vierbeiner einen Platz zum Schlafen haben, hat ein Bauer Kälberiglus gespendet, denn alle Hundekörbchen sind verbrannt. Ohnehin ist vieles zerstört, das die Pension für den Alltag brauchte: Decken, Futter oder Staubsauger, auch der neue Kaffeevollautomat. Die Ursache für den Brand ist noch völlig unklar. Ein Anwohner und die Inhaberin hatten das Feuer in der Scheune fast zeitgleich am Samstag gegen 21 Uhr bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Das Anwesen liegt etwas abseits an der Uedemer Straße in der Nähe der Autobahn. Als die Feuerwehr eintraf, kam bereits dicker Qualm aus dem Dach. Wichtigste Aufgabe der Einsatzkräfte war, ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzenden Gebäude zu verhindern. Das gelang den Feuerwehrleuten aus Weeze und Wemb mit vereinten Kräften. Ein Teil der Hunde war vor den Flammen bereits durch eine Tür geflüchtet, andere rettete die Feuerwehr.

 Birgit Heisterkamp vor dem hinteren Teil der Scheune. Dort war gut zu sehen, was das Feuer angerichtet hat.

Birgit Heisterkamp vor dem hinteren Teil der Scheune. Dort war gut zu sehen, was das Feuer angerichtet hat.

Foto: Latzel / Schulmann (2)

"Alle Tiere waren natürlich total verängstigt", berichtet Birgit Heisterkamp. Aber alle sind heute wohlauf. Vielleicht war es doch ein gutes Omen, dass der Name der Pension "Glückspfote" ist.

Feuerwehrleute retteten Monty als letzten aus der Scheune.

Feuerwehrleute retteten Monty als letzten aus der Scheune.

Foto: Schulmann

Die Brandursache ist ungeklärt. Die Kriminalpolizei hat die Brandstelle beschlagnahmt und abgesperrt. Zur Höhe des Sachschadens machte die Polizei bislang keine Angaben. Das Team der Hundepension möchte so schnell wie möglich mit dem Wiederaufbau beginnen. Da ganz viel vernichtet wurde, bittet Birgit Heisterkamp um Spenden wie Körbchen, Decken, Futter oder Baumaterial. Besonders dringend wird ein Staubsauger benötigt. Auch helfende Hände für den Wiederaufbau sind gern gesehen.

(RP)
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