Goch Festgestellt: Kirche ist 800 000 Euro wert

Goch · Für den Dom sind zehn Millionen da

Was sehr lange währte . . . – nun, pünktlich zur geplanten Schließung, wurde auch bekannt, was beim Gutachten des Bistums herausgekommen ist. Danach ist die Liebfrauenkirche samt Gelände gut 800 000 Euro wert. Der alte Kirchenvorstand (er hatte sich einstimmig bei einer Enthaltung gegen die Schließung der Kirche ausgesprochen) kommt in der nächsten Woche noch zu einer Beratung zusammen. Ursprünglich sollte das alte Gremium gestern tagen.

Es waren die letzten Ohrfeigen, die Münster bis zum gestrigen Gottesdienst den protestierenden Gläubigen in Goch noch verpassen konnte. Zehn Millionen Euro, vermeldete die Kirchenzeitung am Wochenende freudig, gibt das Bistum nächstes Jahr für die Sanierung des Doms aus – in der gleichen Ausgabe wird beklagt, die Steuereinnahmen gehen zurück. Zehn Millionen für den Dom – keine 22 000 Euro jährlich für Liebfrauen im niederrheinischen, unwichtigen Goch. Ohrfeige zwei: Weihbischof Heinrich Janssen hatte am Samstag Zeit, das Dekret nach Goch zu bringen. Gestern hielt er sich fern. Die Tränen, die – nein, nicht alte, sondern junge Leute gestern vor der nur von Münster und Xanten so ungeliebten Kirche vergossen, lassen Schlimmes befürchten. Zusehen tat weh. Mit-Leid! THOMAS CLAASSEN

(RP)
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