Emmerich/Goch Fast wie in China: Tai Chi an der Nierswelle

Emmerich/Goch · Gymnastik an der frischen Luft liegt im Trend.

Selbstvergessen stehen drei Männer und zwei Frauen in Sportkleidung auf dem Rasen an der Nierswelle und bewegen ihre Arme in ruhigem Bogen nach seitwärts-oben, als wollten sie ohne Worte den Regenbogen beschreiben. Zuvor haben sie das gute Qi geweckt. Mancher Spaziergänger bleibt staunend stehen. Solche Bilder kennt man ja sonst eher aus dem Auslandsjournal: chinesische Frühgymnastik unter freiem Himmel. Und tatsächlich heißt der Kursus, der in der Grünanlage stattfindet, Tai Chi Qi Gong. Veranstalter ist die Volkshochschule Goch-Kevelaer-Weeze in Verbindung mit der Gocher Stadtentwicklungsgesellschaft.

Elke Stergar leitet den Kursus, der zweimal im Jahr angeboten wird und ein Schnupperangebot sein soll. Wer mehr lernen will, besucht einen der vergleichbaren "Indoor"-Kurse. "Aber Qi Gong draußen zu machen ist viel ergiebiger, zumal die Location eine wunderschöne ist", findet die Frau, die den Teilnehmern zunächst die entspannte Grundstellung mit leicht gebeugten Knien vermittelt hat. Gerd Geurtz und Heike Lichters machen Yoga und wollen etwas anderes versuchen. "Bin mal gespannt, wie ich mich morgen fühle", sagt Geurtz. Lichters schwärmt: "Den Sonntag so zu beginnen ist toll. Ich nehme jeden Kursus wahr, den ich finden kann, denn das Tai Chi bringt mir Ruhe, die im Alltag so oft fehlt."

Unruhe ist das Problem von Hans Kieven. "Ich bin immer sehr nervös, mache auch autogenes Training", sagt er. Dazu habe man ihm in der Herzsportgruppe geraten. Leicht falle es es ihm nicht, so weit loszulassen und den Anweisungen der Kursleiterin zu folgen. Die fließenden Bewegungen, die Körperdrehung, das Beugen des Oberkörpers, schließlich das Konzentrieren auf das Chi in der Körpermitte - das alles will geübt sein.

Michael Umbach ist etwas jünger als seine Mitstreiter und betont den "Draußen"-Aspekt der Bewegung: "In der Natur ist es viel schöner und vertieft die körperliche Bewegung und seelische Entspannung", sagt er. Er versuche, die fernöstlichen Bewegungen auch in den Alltag zuhause zu integrieren, aber das sei schwierig. Also wartet er auf die nächste Gelegenheit, Qi Gong Tai Chi im Kursus zu praktizieren.

Vermutlich wird es im Herbst hierzu einen weiteren Termin geben.

(nik)
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