Pfalzdorf Family Singers mit Weihnachtsmusical

Goch-Pfalzdorf · Der Pfalzdorfer Chor führt unter der Leitung von Manuel Hermsen eine Neuauflage seines Erfolgsstückes „Immanuel – Das Weihnachtsmusical“ auf. Die Weihnachtsgeschichte erfährt darin aktuelle Bezüge.

 Blick auf eine Probe der Family Singers Pfalzdorf in der ehemaligen Hauptschule, rechts Manuel Hermsen. 

Blick auf eine Probe der Family Singers Pfalzdorf in der ehemaligen Hauptschule, rechts Manuel Hermsen. 

Foto: Markus van Offern (mvo)

Mit einer Neuauflage von „Immanuel – das Weihnachtsmusical“ werden die Family Singers aus Pfalzdorf am Wochenende Samstag, 7. Dezember, und Sonntag, 8. Dezember, wiederum die Aula des Collegium Augustinianum Gaesdonck füllen, und zwar voraussichtlich bis auf den letzten Platz. Wer sich noch eine Karte sichern möchte, sollte dies schnellstens tun, die beiden Vorstellungen sind so gut wie ausverkauft.

Es ist die Geschichte von Maria, Josef und dem Jesuskind, die die Autoren Katja Bodden und Daniel Verhülsdonk so umgeschrieben haben, dass sie durchaus in der heutigen Zeit passieren könnte. Die musikalische Leitung hat Chorleiter Manuel Hermsen, der zusammen mit Daniel Verhülsdonk auch die Musik dazu komponiert hat. Der Chor umfasst über 80 erwachsene Stimmen, etwa 20 Kinder sind auch dabei. Geprobt wurde seit dem Sommer. Gereon Brakhan, der Regisseurin Doro Höing assistiert, berichtet, dass an insgesamt vier Wochenenden die Sopranistin Annette Regnitter einen Workshop zur Stimmbildung und zum Ausdruck für die Sänger abhielt. „Das war sehr intensiv, wir haben viel gelernt“, sagt er. Regnitter wirkt im Musical als Solistin mit. Sie wird die Maria singen.

Bereits vor sieben Jahren war den Family Singers wichtig, kein klassisches Krippenspiel aufzuführen, sondern die Geschichte der Geburt Jesu mit aktuellen Bezügen zur Gegenwart zu erzählen. Hierbei kommen auch sozialkritische Töne zur Sprache, zum Beispiel die Flüchtlingsthematik, die der Pfalzdorfer Chor auch in dem Musical „Subway-all-ein“, ebenfalls eine Komposition vom Duo Hermsen/Verhülsdonk, thematisierte. Ein junges Paar sucht ein Obdach, die Frau ist auch noch hochschwanger, und sie werden abgewiesen. „Schuld ist das System“ lautet ein eindringlicher Song, der deutlich macht, wie auch heute Menschen sich herausreden, wenn sie nicht selber helfen wollen.

Nicht alle Elemente von „Immanuel“ kommen in der biblischen Urfassung vor. „Bei uns gibt es auch jugendliche Wegelagerer“, erzählt Brakhan. Weiter wird auch ein denkbarer Konflikt zwischen Maria und Josef herausgearbeitet, der davon handelt, wie schwer es für ein junges Paar ist, wenn die Frau schwanger ist, aber eben nicht von ihrem Partner. Natürlich zweifelt Josef – vielleicht wie auch Christen manchmal zweifeln an ihrem Glauben. Die Figuren der Heiligen Drei Könige sind im Musical drei unterschiedliche Charaktere, die auch im 21. Jahrhundert leben könnten: Einer ist Wissenschaftsfanatiker, der dem Stern folgt und unbedingt herausfinden will, was es damit auf sich hat. Der zweite ist religiöser Fanatiker, von denen es zu allen Zeiten sehr viele gab. Den dritten beschreibt Brakhan als einen „Hochstapler“, dem es nur um Geld und Macht gehe. Die Begegnung mit Jesus aber bewirkt Besonderes, die Besucher dürfen gespannt sein.

Der Titel „Immanuel“ (Hebräisch: „Gott ist mit uns“) hebt die Kernaussage auf eine zeitlose Ebene, und der Gang der Weisen wird zum Sinnbild für unseren Weg zu Gott gestern, heute und morgen. Begleitet wird der Chor von einem sinfonischen Orchester. Der Einsatz von Videoprojektionen wird aktuelle Bezüge unterstreichen.

Die Besucher erwarten eine eindrucksvolle Aufführung, eine anspruchsvolle musikalische Gestaltung und viele Ansätze zum Nachdenken über Mitmenschlichkeit und Glauben.

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