Goch Fair gehandelte Waren zum Fest

Goch · Die Eine-Welt-Gruppe Goch bietet bereits seit rund 30 Jahren - nicht nur zur Weihnachtszeit - ein breites Angebot an.

 Weiße Schokolade statt weißer Weihnacht - Uschi Poell und Mia Bruinsma im Gocher Eine-Welt-Laden.

Weiße Schokolade statt weißer Weihnacht - Uschi Poell und Mia Bruinsma im Gocher Eine-Welt-Laden.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Der Endspurt in Sachen Weihnachtsgeschenke ist eingeläutet. Wer dabei nicht nur dem Beschenkten eine Freude machen, sondern mit der Ausgabe auch Gutes tun möchte, ist im Gocher Eine-Welt-Laden "Go Fair" am richtigen Ort. Das Team des Weltladens hat zu jeder Jahreszeit geeignete Geschenkartikel vorrätig - in der Weihnachtszeit natürlich erst recht. Auch, was eher als "Verlegenheitsgeschenk" durchgeht, wenn man es in einem normalen Geschäft erwirbt, wird als Mitbringsel aus dem Eine-Welt-Laden zu etwas Besonderem. Wein und Schokolade etwa, natürlich zu fairen Bedingungen produziert und gehandelt, sind in großer Auswahl zu haben.

Seit die liebevoll gestaltete Verkaufsstätte sich im Fußgängerbereich Am Steintor befindet, kommen viele nicht nur vorüber spaziert, sondern treten auch gerne ein. Sie sehen sich zwischen Kunsthandwerk, Lebensmitteln, Taschen und hübschen Kleinigkeiten um, und fast immer gehört ein kurzes Gespräch über die Menschen in den Herkunftsländern der Waren dazu.

"Wir haben uns ja vor rund 30 Jahren als ökumenische Eine-Welt-Gruppe gebildet, weil wir uns für die Idee begeisterten", erinnert Karin Krämer, die zu den langjährigen Mitgliedern gehört. Charlotte Gödde, Uschi Poell und Mia Bruinsma sind an diesem Tag ebenfalls im Geschäft. Zwei Männer und eine größere Gruppe Frauen engagieren sich - genug Personen sind sie aber nicht, betont Krämer. Weil jedem Ehrenamtler zugestanden werden muss, selbst zu entscheiden, wie viel Zeit er einbringen möchte, ist ein großer Stamm Aktiver nötig. "Es wäre schön, wenn sich auch mehr jüngere Leute finden würden", ergänzt Mia Bruinsma.

Warum engagieren sich die Frauen überhaupt für den Eine-Welt-Laden? "Ich wollte einfach neben dem Beruf noch etwas Sinnvolles tun, einer Beschäftigung nachgehen, die etwas mit Menschen und unserer Umwelt zu tun hat", berichtet Uschi Poell. Sie mache sich immer Gedanken darum, woher die Kleidung stamme, die sie trage, wie das, was sie esse, produziert werde, und eine Plastiktüte habe sie noch nie benutzt. "Schon meine Mutter hat mir beigebracht, mit Stoffbeutel oder Korb loszugehen. Und so halte ich es bis heute", sagt die Gocherin. Zudem könne sie im Laden ihrer Bastel- und Dekorier-Leidenschaft frönen, ergänzt sie schmunzelnd.

Während sich wohl fast alle Frauen über schöne Tücher oder handgearbeitete Keramik freuen, strahlen die meisten Männer bestimmt, wenn sie edle Schokolade mit bis zu 95-prozentigem Kakaogehalt bekommen. Zartbitter Orange, Café- Blanc, Fleur de Sel, Cherry oder Kardamom sind Sorten, die es in kaum einem Supermarkt gibt, vor allem nicht fair gehandelt. Zudem sehen die Täfelchen auch noch gut aus - dass die Verpackung wichtig ist, akzeptieren heute auch Einkaufsgemeinschaften, die die "Dritte Welt" unterstützen. Auch der (Bio-)Wein aus fernen Ländern hat viele Freunde. Wer sich ein paar Minuten umsieht in dem netten Geschäft, wird Metall-Deko aus Simbabwe, Seife aus Nepal, Schmuck aus Thailand und vieles mehr entdecken. Selbst Ledertaschen und Kleinmöbel bieten die Frauen an. Geöffnet ist "Go Fair" dienstags bis freitags von 9.30 bis 12.30 und von 15 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 9.30 bis 13 Uhr.

(RP)
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