Goch Erster Spargel vor Ostern

Goch · Familie Poen hat Hochsaison: Sie heißt ihren Spargel in Uedemerbruch willkommen. Auch bei Opheys an der Niers in Kessel ist die beliebte Gemüse-Delikatesse gesichtet worden.

 Jann-Henn Poen in Uedemerbruch ist stolz auf seinen Hochwaldspargel.

Jann-Henn Poen in Uedemerbruch ist stolz auf seinen Hochwaldspargel.

Foto: Gottfried Evers

Uedem /Goch-Kessel Sie sind da. Die weißen Spitzen. Gesichtet in Kessel und Uedemerbruch... Dort tropft schon das Wasser. Nein, es fließt sogar. Beinahe wie ein kleiner Bach rauscht es aus den Kisten hinein ins Wasserbecken: Frisch geernteter Hochwaldspargel ist hier soeben angekommen. Auf dem Spargelhof Poen in Uedemerbruch. Das, was seine Qualität ausmacht, steckt in genau diesem Wasserbad, gleich im Anschluss an die Ernte: "Nach dem Stechen legen wir den Spargel noch am Feldrand direkt in ein Wasserbecken", erläutert Jann-Henn Poen, "dadurch schließt sich die 'Wunde' des Spargels und er bleibt herrlich frisch."

 Noch sind die Stangen durch Folie geschützt: Johannes Ophey auf dem Feld in Kessel.

Noch sind die Stangen durch Folie geschützt: Johannes Ophey auf dem Feld in Kessel.

Foto: Evers, Gottfried

Anschließend gut gekühlt, gewaschen und in Qualitätsklassen sortiert, sind die zarten Stangen sozusagen küchenreif vorbereitet. Entscheidend seien dabei stets die ersten Stunden, die das Gemüse außerhalb der Erde verbringt, im Wasser – "das macht unseren Hochwaldspargel aus", so Poen, der in diesen Tagen gemeinsam mit seinem Neffen Hendrik die erste Ernte in den Hofladen bringen konnte.

 Spargelvariationen im hofeigenen Restaurant bei Opheys, hier serviert von Tanja Lamers.

Spargelvariationen im hofeigenen Restaurant bei Opheys, hier serviert von Tanja Lamers.

Foto: Evers, Gottfried

Herrlich duftend serviert derweil Kerstin Ophey in Kessel, direkt an der Niers gelegen, ihren "Gruß aus der Küche": Eine eigene Frischkäse-Spargelzubereitung im Blätterteig verwöhnt den Genießergaumen. Denn Ophey's Spargel wird nicht nur in Kessel angebaut, gestochen und verkauft, sondern auch in der eigenen Gastronomie in Form von tollen Gerichten serviert.

Was den Kesseler Spargel besonders macht? "Sein Geschmack", sagt Spargelbauer Johannes Ophey, "und den verdanken wir dem Boden hier." Drei Generationen der Familie haben in Kessel bereits Spargel sowie andere Gemüsesorten angebaut. Etwa ein Hektar Erdbeeren sowie frische Kartoffeln sind bereits in Lauerstellung. Kunden aus der Umgebung, aber auch aus dem Ruhrgebiet, Düsseldorf oder Krefeld reisen dafür nach Kessel – um am Buffet "Spargel zum Sattessen" zu genießen oder Gemüse aus dem Dorf mit in die Heimat zu nehmen. "Dass wir als landwirtschaftlicher Betrieb die Gastronomie vor Ort anbieten können und dieses Projekt von allen mit getragen wird, ist einfach Klasse", lobt Johannes Ophey das Miteinander im Spargeldorf.

Trotz des kalten Winters mit bis zu 40 Zentimetern Bodenfrost und recht dunklem Wetter Anfang März, liegen die Spargelexperten aus Uedemerbruch und Kessel voll im Zeitplan. Bei etwa 6 bis 8 Grad Bodentemperatur an der Wurzel beginnt das Wachstum. Seit Ende März schauen die Spargelspitzen dem Sonnenlicht entgegen, so dass kleinere Mengen bereits geerntet werden konnten und einem Spargelessen zu Ostern nichts im Wege stehen wird. "Das hat uns überrascht", gibt Ophey zu, "nach dem kalten Winter hatten wir nicht damit gerechnet, dass es vor Ostern so weit sein würde."

Seit Ende der 80er-Jahre hat sich Familie Poen aus Uedemerbruch dem Spargel gewidmet. Rund zehn bis zwölf Hektar Land stehen zur Spargelernte zur Verfügung, später noch darüber hinaus Erdbeeren auf rund zwei Hektar. Zum Spargelstechen ist ein zwölfköpfiges Mitarbeiterteam im Einsatz, weitere Aushilfen unterstützen Familie Poen beim Schälen sowie im Verkauf. Dieser wiederum erfolgt nicht allein im Hofladen am Hochwald in Uedemerbruch, sondern auch an externen Verkaufsstellen. Der Klever Poen-Spargelverkauf wird in der Woche nach Ostern starten, bei Ophey's öffnen sich die Pforten des Spargelrestaurants ebenfalls in den kommenden Tagen.

(kare)
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