Goch Erneuter Tiefschlag für Selders: CDU Mitte wählt ihn ab
Goch · Mehr als ein Jahr nach dem Ausbruch der sogenannten "Fax-Affäre" bricht das Zerwürfnis innerhalb der Kevelaerer CDU erneut auf. Auf der jüngsten Ortsverbandsversammlung der CDU Mitte, bei der die Kandidaten für die künftigen Ratsmandate aufzustellen waren, scheiterte der 31-jährige Selders.
Für die neun Mandate gab es zehn Kandidaten, der 31-Jährige war der einzige, der nicht gewählt wurde. Von 69 möglichen Stimmen erhielt er gerade mal 24 — mit deutlichem Abstand zu den übrigen Bewerbern.
Selders ist bekanntlich nicht irgendein Mitglied — er ist der Stadtverbandsvorsitzender. In einer Kampfabstimmung hatte er sich im März gegen Michael Machalewski durchgesetzt, der von den Selders-Gegnern in der "Fax-Affäre" aus dem Hut gezaubert worden war. Zur Erinnerung: Damals gab es den nie ganz ausgeräumten Verdacht, Selders habe ein anonymes Fax, das schließlich zum Rückzug von Frank Wackers aus der lokalen Politik führet, abgeschickt. Mit 71 zu 129 Stimmen hatte er sich dennoch als Kevelaerer CDU-Chef behaupten können.
Nun sieht es so aus, dass der Stadtverbandsvorsitzende nicht einmal im künftigen Rat vertreten sein wird. Wenn er bei der Stadtverbandsversammlung im Januar nicht als weiterer Kandidat vorgeschlagen wird oder sich selbst vorschlägt (und dann gewählt wird). Wilhelm Flick als Pressesprecher des Ortsverbands teilte mit, Thomas Selders habe mit weitem Abstand das schlechteste Ergebnis erzielt und sei kein Direktkandidat. Stellvertreter zu werden habe er abgelehnt. "Es ist in Kevelaer üblich, dass die Vorschläge der Ortsverbände vom Stadtverband akzeptiert werden", merkte Flick an — was nicht ausschließe, dass sich weitere Kandidaten zur Wahl stellten.
Das beste Ergebnis erzielte Hubert van Meegen, Jürgen Aben, Selders' Hauptgegner in der "Fax-Affäre", bekam das Vertrauen von 51 Mitgliedern ausgesprochen. Neu in der Kandidatenliste sind Jörg Ambroz, Peter Diederich und Jutta Bückendorf.
