Uedem Eine historische Runde

Uedem · Die Gemeinde Uedem hat den Tourismus für sich entdeckt: Nachdem im September 2009 der Reisemobilstellplatz eröffnet wurde, soll Mitte des Jahres der historische Rundweg folgen. 15 Stationen stellen den alten Ortskern vor.

Lang, lang ist's her mit den Stadtrechen. Graf Johann I. von Kleve verlieh Uedem im Januar 1359 die ersten Stadtprivilegien. Im darauffolgenden Mai befreite sich die Kleinstadt zudem aus der Hörigkeit des "Xantener Vertrages". Doch dann kamen die Franzosen – im Jahr 1797. Sie besetzten Uedem, ein Jahr später folgte schon der Verlust der Stadtrechte. Uedem ist seitdem eine Gemeinde.

Geblieben aus dieser Zeit ist nicht sehr viel. Einzig und allein der Schlüterturm am Turmwall ist noch ein Zeichen dieser Zeit. Um dennoch auf den Spuren des alten Ortskerns zu wandeln, errichtet die Verwaltung nun einen historischen Rundweg. Er soll die reiche Geschichte in Wort, Bild und Ton darstellen. Das hat auch der Rat der Gemeinde in seiner jüngsten Sitzung beschlossen und folgt damit einen CDU-Antrag aus dem Jahre 2009. Gesamtkosten: 31500 Euro.

"Die Arbeiten sind im vollen Gange. Mitte des Jahres wollen wir den Rundweg eröffnen", sagt Bürgermeister Rainer Weber optimistisch. In Zusammenarbeit mit dem Archivar Franz-Josef Hetjens und der Fachbereichsleiterin für Kultur und Tourismus, Klaudia Gärmer, sowie dem renommierten Burgenforscher Dr. Joachim Zeune aus Zell hat er ein Konzept erstellt. Und dieses sieht insgesamt 15 Stationen zu verschiedenen Themen vor.

Genauer gesagt ist der historische Rundweg, der 1,5 Kilometer lang ist und entlang den Uedemer Wällen verläuft, in vier Themenblöcke gegliedert – 1. Konfessionen, 2. Stadtbefestigung und Stadttore mit den Themen Landwirtschaft und Mühlenwesen, 3. Katastrophen und 4. Schuhherstellung. "Dazu werden 15 hochwertig gestaltete Infostelen – zwei Meter hoch und 60 Zentimeter breit – errichtet, die Wissenswertes über die Geschichte des Ortes und seiner Bauten bieten", sagt Hetjens. Auf Wunsch der SPD wird zusätzlich eine Servicenummer im Rathaus geschaltet, die ergänzende Informationen ansagen soll.

Mit dem historischen Rundweg setzt die Gemeinde übrigens weiter auf das Zugpferd "Tourismus", das mindestens seit 2009 im Rennen ist. Damals wurde der Uedemer Reisemobilstellplatz eröffnet, der nach der Baumaßnahme Bergstraße nun auch bei den Touristen ankommt. "Der Rundweg soll nun die Gäste, aber natürlich auch alle Uedemer ansprechen, die sich für Historie interessieren", sagt Gärmer.

Doch damit nicht genug, die Fachfrau für die Kultur kann sich durchaus vorstellen, in Zukunft auch historische Stadtführungen in Uedem anzubieten – in entsprechender Tracht, versteht sich. Bürgermeister Rainer Weber spinnt den Gedanken noch ein bisschen weiter und wünscht sich gar ein Stück alte Stadtmauer zurück. "Vielleicht im Bereich des Turmwalls", so Weber.

(RP)
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