Goch Ein Spickzettel fürs Beten

Goch · Zum Beispiel bei Beerdigungen zeigt sich, dass viele Katholiken nicht einmal mehr die bekanntesten Gebete wie das "Gegrüßet seist Du Maria" oder den Rosenkranz beten könnten. Kleine, kostenlose Faltblätter bieten in Goch Abhilfe.

 Sie bieten seit einiger Zeit Hilfe für jene, die sich bei den Gebetstexten nicht mehr so sicher sind. Viele seien schlichtweg aus der Übung gekommen, weiß Arnold-Janssen-Pfarrer Günter Hoebertz.

Sie bieten seit einiger Zeit Hilfe für jene, die sich bei den Gebetstexten nicht mehr so sicher sind. Viele seien schlichtweg aus der Übung gekommen, weiß Arnold-Janssen-Pfarrer Günter Hoebertz.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Wenn die Nachfrage ein Indiz für nötige Nachhilfe ist — dann ist der Bedarf groß. Kleine Faltblätter zum Beten — 5000 Exemplare hat die Pfarre St. Arnold Janssen davon drucken lassen —, viele sind schon weg. Angeboten werden sie nun kostenlos in den beiden Kirchen der Pfarre, in Maria-Magalena und in Arnold-Janssen, jeweils im Eingangsbereich.

Das schöne Titelbild: Die "Thronende Madonna" aus der Maria-Magdalena-Kirche, gefertigt zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Drinnen und auf der Rückseite: die Texte der wichtigsten "Standardgebete" für Katholiken. Los geht's tatsächlich bereits mit der Eröffnung. "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen."

Auch das kann offensichtlich nicht mehr bei allen vorausgesetzt werden. Noch schwieriger: das lange apostolische Glaubensbekenntnis: "Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde . . .". Weiter geht's mit "Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist . . .", dann folgt das Gebet des Herrn, das Vater Unser also, und schließlich das Ave Maria.

Und dann: die freudenreichen, die lichtreichen, schmerzhaften, glorreichen und trostreichen Geheimnisse des Rosenkranzes. Dabei wird ja in der Mitte immer jeweils eine zusätzliche Zeile eingefügt. Beispiel: ". . . gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist". Pfarrer Günter Hoebertz: Bei Totengebeten werde weiterhin vielfach der Rosenkranz gewünscht, aber kaum jemand wisse auswendig die besagten Geheimnisse, und dann auch noch in der richtigen Reihenfolge. Zumal die "freudenreichen Geheimnisse" ja noch gar keine lange Tradition haben, erst von Papst Johannes Paul II. eingeführt wurden, vor zehn Jahren, im Oktober 2002.

Herrscht eine grundsätzliche Unkenntnis all dieser wichtigsten und gebräuchlichsten Gebete der katholischen Kirche? Nein, nicht grundsätzlich, betont Hoebertz. "Viele kennen sie noch. Und manchen fällt es in bestimmten Momenten vielleicht einfach schwer, sich zu erinnern. Beispielsweise wenn am offenen Grab gebetet wird." Gerade in solchen Momenten, in denen "das Beten schwerfallen kann", auch in den vorangehenden Trauergesprächen zum Beispiel, seien die vierseitigen Faltblätter sicher hilfreich.

Man bekommt sie ab sofort gratis in beiden Kirchen, bald auch im Eingangsbereich der Kapelle im Wilhelm-Anton-Hospital. So lange der Vorrat reicht? 5000 Exemplare sind vorrätig. Und wenn sie vergriffen sind, ist die Anschaffung von Nachschub kein Problem.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort