Goch Ein Spaziergang durch Neu-See-Land
Goch · Die Gocher Stadtentwicklungsgesellschaft GO! hatte zu einer Führung durch das Neubaugebiet eingeladen. Die Teilnehmer besichtigten den Stand der Bauarbeiten und informierten sich über Einzelheiten zum Grundstückserwerb.
"Ehemalige Reichswaldkaserne" sagt schon einiger Zeit kaum noch jemand, "Baugebiet 47" sagen die Mitarbeiter der Gocher Stadtentwicklungsgesellschaft, kurz GO!, und inzwischen sagen alle, die schon einmal um den See inmitten des Neubaugebietes an der Pfalzdorfer Straße spaziert sind, "Neu-See-Land". Und so heißt es auch. Der Einladung der GO! zu einer kostenlosen Baustellenführung durch das Gelände waren etwa 35 Teilnehmer gefolgt.
Gero Guntlisbergen, als Teamleiter "Bauen und Planen" zuständig für die technische Abwicklung der Arbeiten im Neuseeland, sowie Anna Fischer von der Abteilung Grundstücksvermarktung, erläuterten detailliert den Fortschritt der Bauarbeiten, die weiteren Pläne und welche verschiedenen Grundstücke man dort erwerben kann. Das 27 Hektar große Gelände ist in die drei Abschnitte A, B und C aufgeteilt. Abschnitt C befindet sich noch in der Offenlage, besichtigt wurden die Teile A und B, wo der Bebauungsplan abgeschlossen ist. Nach Auskunft von Anna Fischer sind dort bereits 70 Prozent der Grundstücke belegt, reserviert oder verkauft. "Wir sind sehr zufrieden mit Verkauf und Vermarktung", so Gero Guntlisbergen.
Die Interessenten kämen in der Hauptsache aus Goch, einige Käufer seien aus dem Ruhrgebiet oder aus den Niederlanden. Die unterschiedlich zugeschnittenen Grundstücke haben Größen zwischen 300 und 900 Quadratmetern. Der Preis für einen Quadratmeter liegt zwischen 175 und 195 Euro. Wie Guntlisbergen erläutert, sind in diesem Preis bereits alle Erschließungskosten enthalten, also auch der Ausbau der Straße, die zurzeit noch eine sogenannte Baustellenstraße ist. Für den Käufer kommen nur noch die Notarkosten, die Grunderwerbssteuer und die Anschlussgebühren für Telefon und Internet dazu.
Guntlisbergen stellte noch einmal klar: "Wir als GO! bauen keine Häuser, wir entwickeln das Baugebiet und planen die Infrastruktur, Häuser bauen die Käufer der Grundstücke. "Wer im Neu-See-Land ein Baugrundstück erwirbt, muss innerhalb von zwei Jahren mit dem Bau beginnen und in fünf Jahren damit fertig sein. Die äußeren Ansichten der Häuser sind individuell, mögliche Dachformen sind Sattel- oder Flachdach, sowie das mehrstufige Pult-Dach. Drei bis vier Etagen sind das Maximum. Das Areal, wenn auch eingehüllt in niederrheinischen Nebel und den ersten Dezemberfrost, präsentierte sich durchaus lebendig. Zahlreiche Häuser sind im Bau oder fertiggestellt, eines bereits bewohnt, Baumaschinen und Arbeiter waren vor Ort.
Hier und da waren schon Grundstücke ausgeschachtet, und um der Fantasie ein wenig zu helfen, hatten die sachkundigen Führer große, bunte Visualisierungen mitgebracht, um zu zeigen: "So könnte es einmal aussehen." Gemeint war beispielsweise der geplante Spielplatz, dessen Fläche erhöht sein wird. "So haben Eltern den richtigen Blickwinkel, wenn sie aus dem Fenster zu ihren Kindern sehen", erklärte Guntlisbergen. Die Spielplatzanlage sei aufwendig geplant mit Klettergerüst und Stufenanlage, ein Anreiz für junge Familien, sich hier anzusiedeln.
Herzstück ist ein 1,6 Hektar großer See, der seit einigen Monaten mit Wasser gefüllt ist. Der asphaltierte Rundweg beträgt 1,2 Kilometer. "Der Umriss des Sees wurde bewusst so gestaltet, dass man an keinem Punkt des Rundgangs die ganze Fläche überblicken kann", erklärte Guntlisbergen. Die Teilnehmer der Führung stellten viele interessierte Fragen zur Seeanlage und auch zur Versickerungsmulde hinter dem Spielplatz. Zu der Frage, ob der See nicht eventuell "kippen", das Wasser also faulen kann, erklärte Guntlisbergen, eine Umwälzungsanlage und die Einspeisung von Grundwasser sorge dafür, dass das nicht passiert.
Die Grundstücke entlang des Sees haben alle einen kleinen Zugang zum Rundweg in Form einer kleinen Treppe. Ob die Anlieger ihre Gärten mit Hecken oder Zäunen abgrenzen, können sie individuell entscheiden, so die Planer. Entlang des Sees sollen Bäume gepflanzt werden, einige waren schon zu sehen. Bei Abriss der alten Kaserne wurden auch bewusst zahlreiche alte Bäume verschont. 12 Hektar öffentliche Grünfläche gibt es im gesamten Gelände. Als Erinnerung an die Vergangenheit wurden eine Wachhalle und drei weitere Bestandsgebäude erhalten. Wie sie genau genutzt werden, weiß man noch nicht. "Vielleicht ein Café", nennt Guntlisbergen eine der Ideen.