Goch Ein neues Pflaster für das Zentrum von Goch

Goch · Der Bauausschuss empfiehlt dem Rat, an drei Straßen die Oberfläche zu erneuern. Los geht es mit der Steinstraße, dann folgen Voßstraße und Hinterm Engel. Zuletzt gab es Unfälle und Beschwerden.

 So soll es aussehen, das neue Pflaster: An der Vostraße ist schon probeweise zu sehen, bald soll mit den Baumaßnahmen begonnen werden.

So soll es aussehen, das neue Pflaster: An der Vostraße ist schon probeweise zu sehen, bald soll mit den Baumaßnahmen begonnen werden.

Foto: Evers

Seit Jahren bahnen sie sich einmal täglich ihren Weg über das Pflaster: Die Kehrmaschinen haben an der Stein- und Voßstraße sowie Hinterm Engel ihre Spuren hinterlassen. Witterung und Lieferanten-Verkehr trugen ihr übriges bei. Das Ergebnis kennt Wolfgang Jansen von Stadt Goch nur zu gut: "Die Straßen haben eine sehr schlechte Oberfläche, das Problem ist erkannt." Dabei ist angesprochenes Problem nicht nur optischer Natur, die Versätze stellen zudem ein latentes Risiko für alle Verkehrsteilnehmer dar. So ist es in der Vergangenheit vermehrt zu Beschwerden von Bürgern gekommen, auch für Unfälle hat der schlechte Boden gesorgt — wenn auch zu kleineren, wie die Stadt betont.

Das hat zur Folge, dass derzeit nicht nur die Kehrmaschinen einmal täglich die Straßen abfahren, sondern auch Fußtrupps der Stadt patrouillieren. Das Personal dokumentiert die Schäden und kommt kommt somit der Verkehrssicherungspflicht des Straßenbaulastträgers nach. Mindestens einmal in der Woche rückt zusätzlich ein Reparatur-Team aus, um die größten Schäden an den Straßenflächen mit Kaltasphalt auszugleichen.

Pro Einsatz entstehen dort Kosten in Höhe von 250 Euro und mit jeder Maßnahme hinterlässt das Personal einen Flicken auf der Straße. Das kann so nicht weitergehen, hat sich auch der Bauausschuss der Stadt Goch gedacht und in seiner Sitzung am Donnerstag einstimmig beschlossen, dem Rat eine neue Oberfläche für die Straßen zu empfehlen. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 740 000 Euro.

Los gehen soll es mit der Steinstraße, danach folgen Voßstraße und die Straße Hinterm Engel. "Das ist auch die Reihenfolge, in der es die Dringlichkeit vorsieht", sagt Jansen. Beim Material wird es wohl keine große Diskussion geben: Die Verwaltung hat vorgeschlagen, Pflastersteine aus Beton zu wählen, dem wird man wohl auch folgen.

Wie die neue Oberfläche dann tatsächlich aussieht, konnte schon bei einer Probepflasterung auf der Voßstraße begutachtet werden. Im Bereich der Steinstraße sind für den Ausbau der Fahrbahn auch zusätzliche Parkbuchten vorgesehen. Dadurch wird der Verlauf der Fahrbahn etwas verändert. Sämtliche Anlieger sollen aber bereits im Vorfeld informiert werden, um sie mit ins Boot zu holen. Ausgeführt wird der Auftrag wohl von einem externen Gocher Unternehmen. "Wir haben einfach nicht so viel Personal, um es in der gleichen Geschwindigkeit durchzuführen", sagt Wolfgang Jansen.

Neben der Bepflasterung der drei neuen Straßen diskutierte der Bauausschuss unter anderem auch über die Neuaufstellung des Landesentwicklungsplans Nordrhein-Westfalens. Stadtbaurat Klaus Krantz kritisierte, dass darin die kommunale Planungshoheit massiv in Frage gestellt würde. Mittlerweile soll es bereits 2000 Einwände geben, die Stadt Goch schließt sich dem Einwand des Kreises Kleve an. Ein Umstand, der den Grünen sichtlich missfiel. Von einem "Armutszeugnis" sprach der Ratsmitlied Hermann-Josef Brendieck. Die CDU verteidigte das Vorgehen und polterte in Richtung Landesregierung: "Die schert sich einen Dreck um den Niederrhein und den Kreis Kleve", so Bremer.

Auch die Pläne für das neue Stadtviertel auf dem Gebiet der Reichswaldkaserne wurde — einstimmig vom Bauausschuss auf den Weg gebracht (ein ausführlicher Bericht dazu folgt).

(RP)
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