Goch Ein Bürgermeister für alle Gocher

Goch · Der Chef der Gocher Polizei will etwas verändern: Heinz van Baal geht für die CDU ins Rennen um das Amt des Bürgermeisters. Bei ihm stehen die Menschen im Mittelpunkt, Gejammer allerdings kann er nicht mehr hören.

 Heinz van Baal tritt am 13. September in Goch für die CDU an. Sein Slogan: "Geh zur Wahl, wähl van Baal".

Heinz van Baal tritt am 13. September in Goch für die CDU an. Sein Slogan: "Geh zur Wahl, wähl van Baal".

Foto: GOTTFRIED EVERS

Ganz bewusst hat Heinz van Baal das CDU-Emblem auf seinen Wahl-Stickern und Buttons weggelassen. Der Chef der Gocher Polizei geht zwar für die Christdemokraten ins Rennen um das Amt des Bürgermeisters. "Ich will aber für alle Gocher Bürgermeister sein", sagt er. Ganz groß auf die Fahne geschrieben hat sich van Baal deswegen Kommunikation. Entsprechend direkt geht er mit seinem Motto "Geh zur Wahl, wähl van Baal" die Menschen in seiner Stadt an. Wo der Schuh drückt, das weiß der 61-Jährige - durch seinen Job als Polizist und die jahrelange Arbeit in der Kommunalpolitik. "Wie zum Beispiel, dass wir keine Gewerbeflächen mehr vermarkten können", sagt Heinz van Baal.

Apropos Wirtschaft: noch so ein Punkt auf van Baals Agenda, den er vorantreiben will, wenn er am 13. September Stadtoberhaupt wird. Den Satz "Das geht nicht" kann van Baal nicht mehr hören. "Die Verwaltung muss Serviceleister sein", so der 61-Jährige. Nicht Investitionen verhindern. Eine interkommunale Zusammenarbeit zum Beispiel mit Weeze könnte sich der Kandidat vorstellen, um wieder Platz für neue Unternehmen zu schaffen. "So würden wir alle profitieren", sagt er. Und er will werben: für den Tourismus, den Einzelhandel, die Wohnmobilwallfahrt beispielsweise, die vor zwei Wochen 1,4 Millionen Euro eingebracht hat.

Goch hat Schulden, das weiß Heinz van Baal. "90 Millionen Euro sind kein Pappenstiel. Dafür wurde aber auch etwas geschaffen", sagt er. Die Finanzlage müsse natürlich gründlich geprüft werden: "Wo können wir Gelder generieren, wo können wir sparen". Van Baal schließt Veränderungen im Personalbereich nicht aus. Vielleicht müsse ja nicht jede Position wieder besetzt werden, die aus Altersgründen frei wird.

Für die Schulden, die Goch gemacht hat, hat die Stadt aber auch allerhand bekommen. Die Schulen seien in Bestzustand, Mensen wurden gebaut. Klagen über die Stadt, die ihm - wie er selbst sagt - sehr am Herzen liegt, möchte der CDU-Mann nicht mehr hören. "Es wird so viel schlecht geredet", ärgert er sich. Von Bürgern und Gruppen im Stadtrat. Dabei habe man zum Beispiel schnell reagiert, als Goch massiv für die fehlenden Kita-Plätze angegangen wurde. Inzwischen gebe es sogar einen Überschuss. Etwa 20 Plätze seien noch frei. "Vielleicht könnten Flüchtlingskinder diese nutzen", schlägt Heinz van Baal vor.

Immer noch bestürzt ist er dagegen über die baldige Hauptschulschließung in Pfalzdorf. "Mit mir wird es das nicht geben", versichert er. Denn die Gocher Kinder sollen kurze Wege haben, mit ihren Freunden zusammen lernen dürfen. Schulen würden in den Ortsteilen die Lebendigkeit erhalten, so wie die Vereine und Ehrenamtler, denen Heinz van Baal ebenfalls Unterstützung zusichert, wenn er Bürgermeister wird. "Es muss nicht immer mit Geld sein", sagt er. Manchmal seien es schnelle Genehmigungen oder die Hilfe bei der Sponsorensuche für Events. "Durch die Arbeit der Vereine haben Kinder eine sinnvolle Beschäftigung, und sie kommen von der Straße weg", sagt er.

(RP)
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