Goch Ehemaligentreffen zum 111. Geburtstag im Gocher Gymnasium

Goch · Viele der einstigen Gymnasiasten hatten weite Anreisen auf sich genommen, um in der Dreifachturnhalle zu feiern.

 Im Laufe des Abends kamen immer mehr Alumni in die Sporthalle.

Im Laufe des Abends kamen immer mehr Alumni in die Sporthalle.

Foto: STADE

111 ist eine närrische Zahl. Wer seinen 111. Geburtstag groß feiert, hat auf jeden Fall etwas mit Karneval zu tun. So auch das GoGy, das Gocher Gymnasium, das in diesem Jahr 111 Jahre alt wird und aus diesem Anlass erneut ein Ehemaligentreffen veranstaltete. Viele Bezüge der Schule zum Gocher Karneval kamen an diesem Abend zu Tage.

Dass Goch eine Hochburg des Karnevals am Niederrhein ist, hat auch Christoph Peters, Leiter der Schule seit 2011, gelernt, wie er in seiner Begrüßungsrede selbst bekannte. Deshalb sei er sogleich Befürworter der Idee gewesen, das 111. und nicht irgendein anderes Jahr zum Jubiläumsjahr zu deklarieren. Die Planungsgruppe um Gilbert Wehmen, ehemaliger Schüler des GoGy vom Abiturjahrgang 2015, nutzte die Karnevalszeit, in der die Dreifachsporthalle routinemäßig zum Zentrum der Gocher Karnevalsfeiern umfunktioniert wird und fand den Termin einen Tag nach der traditionellen Prinzenkür passend. So war einziger fester Programmpunkt des Abends der Besuch der Prinzengarde der Pumpengemeinschaft Vrouwenpoort, die mit Tanzcorps und Musikverein begleitet vom begeisterten Applaus der Gäste in die Halle einmarschierte. "Das ist seit gestern hier unser Wohnzimmer", begrüßte Prinzessin Lisa (Verpoort) I. das Publikum in der Sporthalle, die noch vom Vorabend karnevalistisch geschmückt war. Prinz Johannes (Polders) IV. bedankte sich beim Schulleiter, dass wieder einmal die Karnevalisten die Sporthalle in Beschlag nehmen dürfen. Er verlieh seinen Prinzenorden sowohl an Peters als auch an den ehemaligen Schulleiter Dieter van Eickels, der von 1996 bis 2011 die Geschicke der Schule in der Hand hatte und maßgeblich dafür gesorgt habe, dass das Gocher Gymnasium untrennbar mit dem Karneval verbunden ist.

Dieter van Eickels war aber nicht nur als ehemaliger Direx gekommen. Auch er gehört zu den Alumni (lateinisch "die Ehemaligen"). 1966 machte er sein Abitur in Goch. Er freue sich sehr, wieder dabei zu sein. Beim Ehemaligentreffen zum 100. habe eine Live-Band gespielt, aber irgendwann seien die Gäste gekommen und baten darum, dass die Band mal längere Pausen machen sollte, damit man sich besser unterhalten könne, erzählte van Eickels. Deshalb standen zum 111. das Treffen, das Wiedersehen und das Erzählen im Mittelpunkt. Nachdem der Tanzcorps der Prinzengarde mit einem schwungvollen Tanz die Bühne gerockt hatte, blieben die meisten Karnevalisten einfach da, denn auch unter ihnen waren viele Ehemalige. Die Zahl der Besucher stieg im Laufe des Abends stetig an. Man sah viele Gruppen in angeregten Gesprächen.

Wie ist das, wenn man Menschen, mit denen man zusammen zur Schule ging, nach vielen Jahren wiedertrifft? "Das ist ganz schwer in Worte zu fassen", sagte Rita Simons aus Goch, Abi-Jahrgang 86. Es habe viel mit Emotionen zu tun. Und es sei besonders schön und zeige eine schöne Kontinuität des Lebens, wenn man zum Ehemaligentreffen mit seinen Kindern kommen kann, die ebenfalls "Ehemalige" sind, betonte sie. Einige Gäste hatten auch weitere Strecken auf sich genommen, um alte Schulkameraden wiederzusehen. So waren Irene Keisers-Morgenstern aus Hamburg und Apothekerin Beate Hof aus Heidelberg angereist. Beide haben 1963 ihr Abitur in Goch gemacht und freuten sich sehr, die ehemaligen Mitschüler Rainer Friedrichs und Paul Beykirch wiederzusehen. "Man sieht sich nach vielen Jahren wieder und ist sofort ganz überraschend vertraut", beschrieb Keisers-Morgenstern die Wiedersehensfreude. Auch Nina Böking, Abiturjahrgang 2000, war trotz vereister Straßen von Ochtrup im Münsterland nach Goch gekommen. Sie traf sich mit Klassenkameradin Stephanie Blenckers aus Goch. Ihr Jahrgang treffe sich alle fünf Jahre, berichteten sie. Das sei immer wieder schön und gesellig. So versprach auch der Abend im GoGy eine lange Nacht zu werden, geprägt von Geselligkeit und vielen "Weißt du noch..." und "Kennst du noch..."- Geschichten.

(RP)
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