Goch Dorothee Graf-Froebrich übernimmt Kinderarztpraxis

Goch · Im Kreis Kleve mangelt es an Haus- und Fachärzten. Ganz besonders sorgen sich viele Familien um eine hinreichende Anzahl von Kinderarzt-Praxen. In Goch gibt es seit vielen Jahren nur noch eine regelrechte Kinderarzt-Praxis: die von Rainer Friedrichs auf der Voßstraße. Der altgediente Pädiater hatte lange Zeit befürchtet, keinen Nachfolger zu finden. Jetzt kann er aufatmen - und wird sogar etwas früher aufhören, als er das eigentlich geplant hatte: Im Oktober wird Dorothee Graf-Froebrich die Praxisräume übernehmen.

"Ich bin froh, dass es so gekommen ist", sagt Friedrichs. Andere Berufskollegen haben dieses Glück nicht unbedingt - in Rees zum Beispiel wurde für eine Praxis, die Ende des Monats aufgegeben wird, kein Nachfolger gefunden. An der Voßstraße (Durchgang zur Herzogenstraße) wird demnächst eine Ärztin die kleinen Patienten betreuen, die bisher bei der Frühförderstelle des Kreises beschäftigt war. Dort war sie angestellte Ärztin und zuständig für die Eingangsdiagnostik samt entwicklungsneurologischer Untersuchung. Als Ärztin nahm sie teil an interdisziplinären Fallgesprächen in den Niederlassungen Kevelaer und Kleve und bearbeitete die Förder- und Behandlungspläne der Kinder. In den vergangenen anderthalb Jahren hat Graf-Froebrich zusätzlich im Sozialpädiatrischen Zentrum Kleve (SPZ) weitere Erfahrungen gesammelt. Die Medizinerin ist 48 Jahre alt, hat zwei heranwachsende Kinder und arbeitete zunächst in einer Kinderarztpraxis im Raum Hannover. Dann zog sie mit ihrem Mann an den Niederrhein und unterstützte eine Praxis in Kleve. "Meine Kinder sind jetzt groß genug, um noch mal etwas Neues zu beginnen", sagte sie gestern.

Am 12. Oktober will sie in Goch starten, den Donnerstagvormittag allerdings weiterhin für die Arbeit in der Frühförderstelle reservieren. Technisch möchte sie die Praxis etwas aufrüsten; unter anderem bietet sie Allergietests und Hyposensibilisierung an.

(RP)
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