Goch Dioxinbelastete Eier in Kevelaerer Betrieb

Goch · Dioxin steht im Verdacht, Krebserkrankungen zu fördern. Deshalb nehmen die Behörden eine erhöhte Dioxin-Konzentration in Lebensmitteln sehr ernst. Aktuell sind bei einem Legebetrieb in Kevelaer belastete Eier festgestellt worden.

 Ein Ei wurde Kirk Broadfoot zum Verhängnis.

Ein Ei wurde Kirk Broadfoot zum Verhängnis.

Foto: ddp, ddp

Wie Kreis-Sprecher Eduard Großkämper am Montag im Gespräch mit unserer Redaktion versicherte, könnten keine Tiere und keine Eier den Betrieb verlassen, bis die Werte nicht wieder im normalen Bereich seien. Wie viele Eier zuvor jedoch verkauft wurden, ist unbekannt.

Bereits um den Jahreswechsel herum soll das belastete Futter, das in der Ukraine angebaut wurde, über einen niederländischen Händler nach Nordrhein-Westfalen und in andere Bundesländer geraten sein.

Die "Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft" teilte mit, der Mais sei sogar biozertifiziert. "Gesunde" Produktion und Tierhaltung scheinen kein ausreichender Schutz vor Dioxin zu sein: Schon vor Jahren waren freilaufende Hühner betroffen — die Ökolandwirtschaft fürchtete einen Imageschaden.

Wie viele dioxin-angereicherte Eier die Verbraucher auch am Niederrhein in den vergangenen Monaten verzehrt haben, ist ungewiss. Zwar haben die Supermärkte die betroffenen Eier-Chargen gleich aus dem Regal genommen, als die Situation bekannt wurde — aber eben erst jetzt.

Bei dem landwirtschaftlichen Betrieb in Kevelaer ergaben sich bei Kontrollen Überschreitungen des zulässigen Dioxin-Grenzwertes von drei Nanogramm pro Kilo. "Dioxin hat eine Halbwertzeit von 50 bis 60 Tagen", weiß Eduard Großkämper. Da die Futteraufnahme schon eine Weile her sei, besserten sich die Werte schon wieder, die Dioxin-Belastung gehe nach und nach zurück. "Verkehrsfähig", wie es im Amtsdeutsch heißt, seien die Eier jedoch noch nicht.

(RP)
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