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Goch Die Stadt Goch ist jetzt auch im Rheinischen Städteatlas vertreten

Goch · Zu den 98 Städten, die vom LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte im Rheinischen Städteatlas mit einer eigenen Publikation bedacht worden sind, gehört jetzt auch Goch.

Im Rahmen einer Feierstunde erfolgt am 14. April, um 18 Uhr im Rathaus Goch die Übergabe des Städteatlas durch die stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland Karin Schmitt-Promny an den Gocher Bürgermeister Karl-Heinz Otto. Zu Beginn der Veranstaltung der Stadt Goch und des Landschaftsverbands Rheinland wird Bürgermeister Karl-Heinz Otto die Gäste begrüßen. Anschließend erfolgt die Übergabe der Publikation an die Stadt. Die Autorin des Textteils des Rheinischen Städteatlas Goch, Prof. Dr. Margret Wensky, referiert danach in einem Kurzvortrag zum Thema "Goch im Rheinischen Städteatlas".

Der Rheinische Städteatlas ist ein historisch-topographisches Grundlagenwerk zur Geschichte der rheinischen Städte. Nach einem weit gefassten Stadtbegriff werden darin neben den seit dem Mittelalter voll entwickelten Städten auch solche Orte berücksichtigt, die in späterer Zeit zur Stadt erhoben wurden oder die seit der französischen Zeit 1798 den Stadt-Status verloren haben. Auch Goch gehört zu den insgesamt 186 Städten und gefreiten Orten.

Goch taucht erstmals im 12. Jahrhundert in Schriftquellen auf, die Anfänge der Siedlung, die auf Allodialgut der Grafen von Geldern entstand, liegen jedoch im Dunkeln. Stadt wurde Goch wohl 1240 und gehört damit in die 2. Gründungswelle der geldrischen Städte. Der Aufbau der Stadt dürfte zügig vorangegangen sein; dazu gehörten auch der erste, archäologisch nachgewiesene Kirchbau sowie eine Wall- und Palisaden-Befestigung, die wohl in der 1. Hälfte 14. Jahrhunderts durch eine Steinmauer ersetzt worden ist. Die in der Südostecke der Stadt gelegene Burg, 1340 als des hertogs huis erstmals erwähnt, war dagegen nicht siedlungsbildend. Ab Ende des 13. Jahrhunderts tritt die junge Stadt wirtschaftlich in Erscheinung: 1294/95 hatte der Graf von Geldern Einnahmen aus dem Marktzoll, 1312 erhielt die Stadt ein Marktprivileg, gewann aber als Marktort zu keiner Zeit besondere Bedeutung. Dagegen wurde die Stadt im 14. Jahrhundert zum Vorort des niederrheinischen Tuchgewerbes. Das Gocher Textilgewerbe ging zwar im 15. Jahrhundert deutlich zurück, kam aber nie ganz zum Erliegen. Nach dem Anfall an Kleve 1473 rückte die Stadt an die nächste Stelle hinter den sechs klevischen Hauptstädten. Der Aufbruch in das Industriezeitalter begann in Goch mit dem 1862/63 eröffneten Bahnhof. Bis zum Ersten Weltkrieg erlebte die Stadt als Folge von Industrieansiedlungen einen erheblichen Bevölkerungsanstieg. Die Geschichte von Goch wird auf 39 großformatigen Seiten in dem für diese Publikation eingeführten Gliederungsschema dargestellt. In Stichworten werden Daten zur Siedlungsgeschichte, Topographie, Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, zur Kirchen- und Schulgeschichte sowie zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte aufgeführt. Dieser Textteil wird durch einen Kartenteil ergänzt.

Weitere historische Karten, Pläne und Ansichten runden diesen Teil der Edition ab. Der Städteatlas ist im Buchhandel erhältlich. Der Preis beträgt 27,50 Euro.

(RP)
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