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Goch Die Milch aus Nierswalde

Goch · Auf dem Nierswalder Kuhhof bietet das Ehepaar Annette und Reiner Hans Führungen für Schulklassen an. Schwerpunkte: Die Aufzucht der Kälber bis zur Milchkuh und reale Landwirtschaft.

 Annette Hans mit

Annette Hans mit

Foto: GOTTFRIED EVERS

Wer auf dem Dorf aufgewachsen ist, kann es sich nicht vorstellen: Einige Kinder glauben tatsächlich immer noch, dass es lila Kühe gibt. Diese Kinder werden auf dem Nierswalder Kuhhof aufgeklärt und sehen sich die Kühe mal aus nächster Nähe an.

Melken, Misten und die Aufzucht der Kälber, die Schüler erfahren alles wichtige über die Milchviehhaltung. Der Höhepunkt beim Besuch auf dem Kuhhof sind entweder die Kälber oder Zuchtbulle "Tim".

Familienbetrieb vorstellen

Aufgeklärt werden sie dabei von Annette und Reiner Hans, Besitzer des Nierswalder Kuhhofes. Seit fünf Jahren bieten sie hauptsächlich für Schul- oder Vorschulklassen Führungen an drei Tagen in der Woche über das Hofgelände an.

Diese richten sich vor allem an die erste bis vierte Klasse, möglich ist eine Besichtigung bis maximal zur sechsten Klasse. "In den Medien wird entweder der altmodische Kleinbetrieb oder der große High-Tech-Betrieb gezeigt. Wir wollen dagegen unseren Familienbetrieb vorstellen", sagt Reiner Hans.

Während Annette Hans ihre Ausbildung zur Agrarbürofachfrau absolvierte, wurde dort die Förderung der Führungen für Schulklassen vom Landesverband für Milchviehwirtschaft vorgestellt. Das war ein Mittwoch — am nächsten Montag führte das Ehepaar Hans die erste Klasse durch die Ställe. Auch ohne spezielle Werbung waren die Terminbücher voll.

Denn diejenigen Klassen, die auf den benachbarten Reiter- und Ferienbauernhöfen ihre Klassenfahrt verbrachten, buchten direkt eine Besichtigung des Kuhhofes mit. Die Lehrer können einen Schwerpunkt wählen, beispielsweise die "Aufzucht der Kälber bis zur Kuh" oder "Der Landwirt als Energiewirt".

Landwirtschaft nah erleben

"Wir wollen die reale Landwirtschaft vorstellen", sagt Annette Hans — im Gegensatz zum Ferienbauernhof, auf dem alles auf das Vergnügen der Kinder ausgerichtet ist. Doch auch auf dem Nierswalder Kuhhof wird alles für die Klassen vorbereitet.

Mittwochs, donnerstags und freitags werden die Schüler in die Kuhställe gelassen, daher wird dienstags zuvor die nötige Stallarbeit erledigt. An den Führungstagen wird auch möglichst darauf verzichtet, mit großen Traktoren über den Hof zu fahren. Seit 2008 ist die Förderung gestrichen, das Angebot besteht — jetzt freilich gegen einen gewissen Obolus — immer noch.

Natürlich besuchen auch die hiesigen Schulklassen den Kuhhof. Die Freiherr-von-Motzfeld Grundschule in Pfalzdorf machte den Hof sogar zum Thema einer Projektwoche. Sie bauten den Betrieb als Modell nach. Teilweise haben die Lehrer das Thema mit ihren Klassen schon vorher im Unterricht vorbereitet.

Wichtige Information zum Abschluss: Die Kinder, die nach wie vor an lila Kühe glauben, kommen vorwiegend aus dem Ruhrgebiet. Sie waren eben noch nicht auf dem Nierswalder Kuhhof.

(RP)
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