Uedem KidsCamp von Rotaract in Uedem

„Urlaub vom Alltag“ heißt es derzeit für 60 Kinder zwischen 8 Jahren und 12 Jahren auf dem Poenenhof. Die jungen Rotarier der Region organisieren das Lager.

 Das sogenannte „Heuhotel“ macht den Kindern im Ferienlager von „Rotaract“ auf dem Poenenhof sichtlich Spaß.

Das sogenannte „Heuhotel“ macht den Kindern im Ferienlager von „Rotaract“ auf dem Poenenhof sichtlich Spaß.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Wer je ein Ferienlager mitgemacht hat, weiß: der erste Lagertag ist der spannendste. Wo komme ich hin, und wie sieht es da aus? Wer ist da noch, und wie lerne ich alle kennen? Was dürfen wir, und welche Regeln müssen wir befolgen? Der Tag der Ankunft war auch für die 60 Kinder des diesjährigen KidsCamps von Rotaract, der Jugendorganisation von Rotary International aufregend. Insgesamt fünf Tage werden sie auf dem Uedemer Erlebnisbauernhof Poenenhof verbringen.

Nicht weniger spannend als für die 8-jährigen bis 12-jährigen Kinder ist das Lager für rund 50 Betreuer und Helfer. Bereits zwei Tage vor Beginn reisten sie an und schlugen auf der großen Wiese am Ferienhof acht geräumige Zelte auf. In jedem von ihnen werden zwischen sieben und acht Kinder plus zwei Betreuer schlafen. Nachdem die kleinen Urlauber ihr Gepäck untergebracht hatten, testeten sie zuerst die Hüpfburg. Nach diesem „warm up“ standen Kennenlernspiele auf dem Programm. Die meisten Teilnehmer kennen sich nämlich nicht, sie kommen teils aus dem Ruhrgebiet, dem Niederrhein und dem Münsterland.

Am Nachmittag von Tag eins startete dann die erste große Geländerallye. „Hierbei lernen die Kinder nicht nur das ganze Areal kennen, sondern spielerisch auch die Lager-Regeln und -Grenzen“, erklärt Niklas Wiskandt, Betreuer und Mitglied im Orgateam. Zum ersten Mal ist das KidsCamp auf dem Poenenhof in Uedem. Ramona de Groot, die in diesem Jahr das Lager leitet, ist begeistert von der Örtlichkeit mit vielen verschiedenen Spielplätzen. Es gibt ein „Heuhotel“, bestens geeignet zum Spielen und Verstecken, und überall auf dem Gelände finden sich Tiergehege. Die Kaninchen, Esel, Ziegen und Ponys lassen sich gerne streicheln – für viele Kinder aus Großstädten ein ganz besonderes Erlebnis.

„Unser Camp ist ein besonderes Lager. Die Kinder, die hier teilnehmen haben aus verschiedenen Gründen den Urlaub verdient“, erklärt Niklas Wiskandt. Finanziert werde die Ferienfreizeit komplett von den Rotary-Clubs und einigen Unternehmen als Sponsoren. „Auch die Anreise ist für die Kinder kostenlos“, ergänzt Ramona de Groot. Rotarier, die in der Nähe der Wohnorte der Kinder leben, fahren die Urlaubsgäste mit ihren Privatautos zum Camp. Hinzu kommt ein Vorbereitungswochenende für die jüngeren Helfer. „Diese sind zwischen 16 und 17 Jahre alt. Sie werden für ihre Aufgabe geschult“, erläutert de Groot. Insgesamt koste die Freizeit 25.000 Euro. Die Helfer arbeiten zwar ehrenamtlich, jedoch Unterbringung, Essen, Ausflüge und Spielmaterial müssen bezahlt werden, hinzu kommt eine aufwendige Logistik. Kooperationspartner von Rotaract ist der Verein „Urlaubskinder“, der zum Beispiel für den Transport der Zelte und des Spielmaterials sorgt.

Ein siebenköpfiges Küchenteam kocht täglich frisch für nahezu 120 Personen. Planung und Einkauf übernehmen hier Sara Alshut und Lennart Voss. Keine leichte Aufgabe, denn: „Wir berücksichtigen Veganer, verschiedene Allergiker und Muslime, die kein Schweinefleisch dürfen“, berichtet Sandra Buse vom Küchenteam. Außerhalb der Ferien unterrichtet sie Chemie und Bio, die ehrenamtliche Tätigkeit im Camp macht ihr aber sichtlich Spaß. Die Freude am Tun ist allen Betreuern anzumerken. „Man bekommt hier zwar kaum Schlaf, aber dafür ein Dankeschön von den Kindern. Was wir machen, hat schnell eine positive Wirkung. Es kommt etwas zurück“, begründet der 22jährige Niklas Wiskandt, warum er ehrenamtlich hier arbeitet und dafür, wie alle anderen Betreuer, seinen Urlaub gerne opfert.

 Tiergehege finden sich überall auf dem Poenenhof, von Kühen über Kaninchen bis zu Ziegen und Ponys.

Tiergehege finden sich überall auf dem Poenenhof, von Kühen über Kaninchen bis zu Ziegen und Ponys.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Am ersten Lagertag stand noch ein Ausklang am Lagerfeuer mit Stockbrotbacken auf dem Programm. „Cowboy und Indianer“ heißt in diesem Jahr das Motto, und bereits am Nachmittag trugen immer mehr Teilnehmer einen schön verzierten Cowboy-Hut und hatten ihren Alltag ein Stück weit abgelegt.

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