Goch Die Gocher Stringtime geht ganz neue Wege

Goch · Nach einjähriger Pause geht die Gocher Streicherakademie in die nächste Runde. Wieder mit Teilnehmern aus drei Ländern. Neu aber ist: Das ganze wird in Goch viel mehr Öffentlichkeit bekommen.

 Aus Liebe zur Musik: Junge Talente aus vielen verschiedenen Nationen nahmen in der Vergangenheit – wie hier 2009 – an der Stringtime teil.

Aus Liebe zur Musik: Junge Talente aus vielen verschiedenen Nationen nahmen in der Vergangenheit – wie hier 2009 – an der Stringtime teil.

Foto: Evers

Stringtime in Goch – Stringtime für Goch. Genau darauf setzen Hermann-Josef Kleinen, Leiter der KulTOURbühne, und Museumsdirektor Dr. Stephan Mann. Beide hatten, nachdem Helmut Lintzen krank wurde und Befürchtungen laut würden, die Gocher Streicherakademie für Kinder und Jugendliche werde eingestellt, immer gesagt: "Falsch. Stringtime geht weiter."

 Hannah Walter spielt am 7. November in der Gaesdonck-Aula.

Hannah Walter spielt am 7. November in der Gaesdonck-Aula.

Foto: privat

Nun betonten sie: Man habe nicht nur Wort gehalten – man werde die Stringtime nach und nach den geänderten Ansprüchen und Erwartungen anpassen. Ein zentraler Punkt dabei: "Wir werden darauf achten, dass die Konzerte im Rahmen der Stringtime in Goch oder ganz in der Nähe, beispielsweise in de Niederlanden, gleich hinter der Grenze stattfinden werden."

Die "Stringtime NiederRhein", so der volle Name, besser in der Region verorten – das ist Teil des neuen Konzepts. Auch das ist neu: "Noch in diesem Jahr wird es ein Stringtime-Appetithäppchen geben, das ein wenig für die ausgefallene Akademie im vergangenen Frühling entschädigen soll", so Hermann-Josef Kleinen.

Prof. Gotthard Popp, gleichsam der musikalische Leiter der Stringtime, dirigiert am 7. November das Neue Kammerorchester Düsseldorf. Um 20 Uhr beginnt in der Aula der Gaesdonck das Konzert. Solistin ist dabei die Gocherin Hannah Walter.

Die Stringtime mehr nach außen öffnen: Das wird nicht nur für die Konzerte selbst gelten, betonten Dr. Mann und Kleinen vor der Presse. "Die von Helmut Lintzen vor Jahren ins Leben gerufene Akademie ist eine der herausragenden künstlerischen Produktionen im Niederrhein. Und darum haben wir beschlossen: Die Stringtime 2014 startet mit sich selbst, mit diesem Konzert." Aber auch das sei klar: "In der Kontinuität wollen wir zu einer Veränderung kommen", sagte Dr. Mann. Weiter öffnen – dazu zählt, dass junge interessierte Musiker aus Goch und Umgebung an einem bestimmten Tag Teilnehmer offener Proben sein können. Dazu gehört auch, dass die 45 jungen Musiker der Streicherakademie (15 aus den Niederlanden, 15 aus Polen und 15 aus Deutschland) einen Tag in Kindergärten musizieren werden – das Ganze mit den erfahrenen Dozenten Prof. Ilya Grubert und Yamey Yu. Auch das ist neu: Man plane ein "Gesprächskonzert", so Kleinen. Es werde "ein Dialog mit dem Publikum" geben.

Bei der am 10. April beginnenden und bis Ostersonntag dauernden Stringtime werden nächstes Jahr alle Konzerte in Goch über die sprichwörtliche Bühne gehen. Und das durchaus nicht unbedingt im Kastell, ließ Stephan Mann durchblicken. Als Ort eigne sich der Bahnhof ebenso wie das Museum oder eine Gocher Kirche.

Nach all dem Theaterdonner, den es vor einigen Monaten um den Fortbestand der Stringtime gab (vor allem Georg Michel von der BAG Musik aus Rees hatte bereits ihr Ende beklagt), betonte Stephan Mann: "Wir sind glücklich darüber, dass es uns gelungen ist, die Stringtime nach der einjährigen Pause teils auf neue, teils auf bewährte Beine zu stellen." Überzeugt vom neuen Konzept sind auch die Sponsoren. Die Volksbank an der Niers ist wieder mit im Boot und die Euregio Rhein-Waal auch.

(RP)
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