Ausgestorbene Berufsgruppe Die Geschichte der Gocher Nachtwächter

Goch  · Die allererste Erwähnung der ausgestorbenen Berufsgruppe findet sich in den Annalen der Stadt im Jahr 1456. „Stadtschreiber“ Hans-Joachim Koepp begleitet den bewaffneten Urahn der Polizisten durch die Jahrhunderte.

 Robert „Röb“ Miesen, wie er leibt, lebt und die Besucher als Nachtwächter von Goch führt. 

Robert „Röb“ Miesen, wie er leibt, lebt und die Besucher als Nachtwächter von Goch führt. 

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder könnte für die Kontrolle seiner wegen der erhöhten Corona-Inzidenzzahlen verhängten  Ausgangssperre wahrscheinlich gut möglichst viele Vertreter einer Berufsgruppe brauchen, die über Jahrhunderte existierte und erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausstarb, als Straßenlaternen und Polizisten die Nachfolge antraten: Die Rede ist vom Nachtwächter, der auch heute noch präsent ist im Bewusstsein der Bürger, vor allem auch, weil in vielen Kommunen Stadtführer die Rolle des Nachtwächters bei ihren Rundgängen mit Gästen übernehmen. In Goch ist es der allseits bekannte Humorist Röb (eigentlich: Robert) Miesen, der mit Horn, Hellebarde und Hut sowie nötigem Geleucht durch die dunklen Straßen zieht und den Besuchern vom Leben vor vielen hundert Jahren erzählt. Das Verdienst, die Geschichte der Gocher Nachtwächter fein säuberlich aufgearbeitet zu haben, gebührt einmal mehr dem Gocher „Stadtschreiber“ und einstigem Stadtarchivar Hans-Joachim Koepp, der in der neuen Ausgabe von „An Niers und Kendel“ unter der Überschrift „Hört Ihr Leut und lasst euch sagen“ über den Beruf berichtet, dem bis heute eine gewisse Faszination innewohnt.