Karneval Ex-Tollität bleibt man in Goch für immer

Goch · Die Gruppe der Ex-Tollitäten der Stadt Goch hält die „gewesenen“ Prinzen und Prinzessinnen zusammen.

Die ehemaligen Karnevalsprinzen bleiben wichtig für Gocher Karneval
Foto: Anja Settnik

Man kennt ihn eigentlich nur strahlend. Hans-Peter Kempkes ist fast immer fröhlich, herzlich und oft dort zu finden, wo gefeiert wird und Gocher Spaß haben. Nahe liegend also, dass er auch im Karneval eine besondere Rolle spielt: Kempkes ist der Vorsitzende der Vereinigung „Ex-Tollitäten der Stadt Goch“.

Diese illustre Runde traf sich gerade wieder, um zwei neue Mitglieder aufzunehmen. Denn während Julia Giesen und Johannes Knops, das aktuelle Prinzenpaar, von einem Termin zum anderen reisen und überall gefeiert werden, sind die Tollitäten der vergangenen Session seit der Prinzenkür die „gewesenen“ Hauptpersonen. Sobald die Prinzessinnen-Tränen getrocknet sind, können sie damit meist aber ganz gut leben. Es ist kein kleiner Kreis, der da einmal im Jahr bei Litjes zusammenkommt. „Es sind immer so um die 150 Leute, obwohl nur die ehemaligen Prinzen und Prinzessinnen mit ihren heutigen Partnern eingeladen sind und dazu die Adjutanten“, erklärt Kempkes. In diesem Jahr waren als älteste Teilnehmer Herbert I. Röös und seine Prinzessin von 1967, Gilla I. Braun, dabei. Mit ihr ist der Ex-Prinz übrigens seit 52 Jahren verheiratet. Kempkes selbst führte die Narrenschar 1990 gemeinsam mit Sabine Schönell an, „eine wunderbare Zeit war das“, erinnert er sich.

Es ist immer eine bunt gemischte Truppe, die da bei Litjes miteinander isst, trinkt, Tänze bewundert oder mal eine Bütt hört. Jürgen Hemmers, Günther Hemmers, Herbert Maeßens und Rudi Kempkes, begleitet von Annette Hemmers am Keyboard, sangen diesmal selbst gereimte Lieder. „Schmitti“ Karin Arntz  nahm Ex-Prinzessin Lisa II. Hinkelmanns auf, Hans-Peter Kempkens begrüßte Christian II. Rothgang im Kreise der Ex-Tollitäten. Natürlich gab’s auch besondere Orden für die Ex-Tollitäten. Die beiden Concordia-Hoheiten kannten schon das Gefühl, das für das aktuelle Kolping-Paar noch gefühlt ganz weit weg ist. Noch für einige Wochen sind sie in aller Munde und haben jede Menge öffentliche Termine. „Aber auch die beiden kriegen wir noch“, sagt Kempkes schalkhaft. Dann dürfen sie gemeinsam mit den anderen „Gewesenen“ Tagesausflüge machen (die Männer) oder mal eine fröhliche Kurzreise nach Mallorca (die Damen). Sehr beliebt ist auch das jährliche Reibekuchenessen in der Gocher Reithalle.

„Am wichtigsten ist, dass die früheren Tollitäten lebenslang dazugehören. Von der 90-Jährigen Ex-Prinzessin über manche, die gar nicht mehr in der Stadt wohnen, bis zu denjenigen, an deren Regentschaft sich noch jeder erinnern kann: Sie alle bleiben ein Stück Gocher Karneval“, sagt Kempkes. Der 67-Jährige, der für die Vrouwenpoort und für Kolping als Büttenredner unterwegs war, hatte die Leitung der Ex-Tollitäten 1992 von Peter Poell und Franz Küppers übernommen.

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